Geheimtipp Porto

Lange wurde die portugiesische Stadt Porto von den Touristen übersehen. Das hat sich nun geändert. Denn die Altstadt wurde renoviert und neue Hotels und Restaurants haben den historischen Gebäuden neues Leben eingehaucht. Die besten Tipps.

Geheimtipp Porto

Noch vor einigen Jahren war ein Besuch der Stadt Porto eine eher traurige Angelegenheit. Im historischen Zentrum waren Geschäfte geschlossen und standen Wohnungen leer. Das Leben hatte sich in die modernen Siedlungen verlagert. Nun sieht es anders aus. Mittlerweile hat sich Porto zu einer der beliebtesten Citydestinationen der iberischen Halbinsel gemausert. Einige neue Gesetze haben Investitionen vereinfacht, Häuser wurden renoviert, neue Geschäfte und Bars beleben nun die Altstadtgassen. Endlich wird Portos Altstadt, die Ribeira, ihrem Unesco-Welterbe-Titel wieder gerecht. Verschachtelte Häuser, die sich wie Legosteine den Hügel hochziehen, enge Gassen, versteckte Plätze und an fast jeder Ecke eine barocke Kirche: All das bringt die Fotokamera zum Glühen.

Porto inklusive Aussicht

Foto: Pixabay

Das klassische Baumaterial der Region ist grauer Granit, viele Häuser wurden allerdings bunt verputzt oder mit Azulejos verkleidet, den typischen blau-weissen Kacheln, mit denen ganze Geschichten erzählt werden. Die schönsten Kachelbilder prangen übrigens an den Wänden des Bahnhof Porto São Bento (unbedingt besuchen!). Ansonsten gibt es in Porto viele Prachtbauten, Kirchen und Klöster aus der Renaissance und dem Barock zu bewundern – oder man lässt sich durch die Gassen treiben, geniesst in einem Café ein Pastei-de-Nata-Törtchen und schlemmt sich durch die Lebensmittelmärkte.

Pasteis de Nata Spezialität von Portugal

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Auffälligstes Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt ist die zweigeschossige Brücke Ponte Dom Luís I zwischen Porto und Vila Nova de Gaia auf der anderen Seite des Flusses Douro. Die Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm ist übrigens kein Zufall: Gebaut wurde die Brücke von einem Schüler Gustave Eiffels, dem Erfinder des Pariser Wahrzeichens. Mindestens einmal sollte man über die Brücke marschieren. Zum Fotografieren, sicherlich – und um schnellstmöglich zu den Portwein-Kellern in der benachbarten Stadt Gaia zu gelangen. Eine Degustationsrunde ist ein Muss. 

Ponte Dom Luis in Porto

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Unsere Tipps für einen Besuch in Porto

Livraria Lello

Eine Buchhandlung soll eine Sehenswürdigkeit sein? Unbedingt! Denn die Livraria Lello ist die wohl schönste Buchhandlung der Welt. Mit ihrem Jugendstil-Design und der grossen Freitreppe scheint sie aus einem Fantasy-Buch gefallen zu sein. Eine Million Besucher kommen in normalen Tourismusjahren. Der Andrang ist so gross, dass für einen Besuch mittlerweile 5 Euro verlangt werden, die man beim Kauf eines Buches anrechnen lassen kann. Ein Besuch ist dennoch ein Muss!

Die Kathedrale

Im katholischen Portugal kommt man um den Besuch von Kirchen und Klöstern nicht herum. Wichtigstes sakrales Bauwerk Portos ist die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert – ein Meisterwerk der Romanik und Gotik.

Casa da Música

Keine Lust mehr auf alte Gebäude? Porto kann auch zeitgenössische Architektur. Das Konzerthaus wurde vom renommierten Architekten Rem Koolhaas entworfen und im Jahr 2005 eingeweiht. Das Besondere: Hinter dem Orchester erhebt sich ein gigantisches Fenster, das den Blick in den Himmel freigibt.

Serralves-Museum

Das Serralves Museum ist die wichtigste Institution für zeitgenössische Kunst in Portugal. Sehenswert sind nicht nur die Ausstellungen und die Architektur des Hauses, sondern auch die umgebende Gartenanlage, die als eine der schönsten Portugals gilt.

Base

Für ein Feierabend-Bier – oder passend zur Region ein Glas Wein – gehts ins «Base». Die Openair-Bar liegt in einem kleinen Park inmitten der Stadt, inklusive Rasen, Olivenbäumen und Loungesitzen. Hier fühlt man sich wie an einer lauschigen Sommerparty.

Café Majestic

Das Café Majestic trägt seinen Namen zu Recht: majestätisch. Wer hier einen Bica, einen Espresso, trinkt, versetzt sich zurück in die Zeit des Jugendstils (das Haus wurde 1916 eröffnet), als sich hier die Intellektuellen der Stadt trafen. Das Café ist mittlerweile etwas touristisch, aber definitiv einen Besuch wert.

Sonnenbaden

Porto ist nicht als Beachdestination bekannt – die meisten Touristen, die sich nur im Zentrum aufhalten, realisieren kaum, dass die Stadt bis zum Atlantik reicht. Das Coole: Mit dem Tram lassen sich eine Handvoll schöner Sandstrände erreichen, ideal für eine Auszeit vom Sightseeing. Als einer der schönsten Strände gilt der Praia de Gondarém mit vielen Cafés und Restaurants.

Claus Porto

Das klassische Stück Seife hat in Zeiten von Duschgels und Flüssigshampoo längst an Bedeutung verloren. Die hochwertigen Seifen von Claus Porto sind bei Kennern allerdings wieder beliebt. Dazu tragen nicht zuletzt die farbenfrohen Verpackungen bei. Das Unternehmen wurde vor 130 Jahren gegründet und ist noch dem Esprit der Belle Époque verpflichtet.

Travel Basics

Hinkommen: Von Zürich fliegen Swiss und TAP Portugal direkt nach Porto. Easyjet fliegt ab Zürich und Basel. swiss.com; easyjet.com; flytap.com

Informationen: visitportoandnorth.travel; visitportugal.com

 

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