Die schönsten Zugreisen der Welt

Nicht zuletzt wegen der Klimadebatte sind Zugreisen wieder voll im Trend – das Reisen auf der Schiene ist zudem spektakulär, gemütlich und oft luxuriös. Wir haben die schönsten Zugreisen der Welt herausgesucht.

Die schönsten Zugreisen der Welt

England – mit Volldampf in die Zauberwelt

Diesmal waren es die Engländer, die sie erfunden haben: die Eisenbahn. Am 27. September 1825 tuckerte der erste Dampfzug der Geschichte durch den Norden Englands und transportierte Kohle, Mehl und Menschen. Klar also, dass es auf der Insel einige der schönsten Bahnstrecken Europas gibt – manche führen sogar direkt in magische Welten. Der schottische Dampfzug von Fort William bis in den Küstenort Mallaig ist in den «Harry Potter»-Filmen als «Hogwarts Express» zu sehen. Offiziell als «The Jacobite Steam Train» bekannt, dampft der historische Zug durch die schottische Bilderbuch-Landschaft. Für die 65 Kilometer braucht der stählerne Koloss etwa zwei Stunden. visitscotland.com

Rovos Rail – luxuriös durch Afrika

Zwar brach der Rovos Rail aus Südafrika erst im Jahr 1987 zu seiner ersten Reise auf, dennoch zählt der Luxuszug nicht zuletzt wegen seiner zeitlosen Eleganz schon zu den grossen Klassikern der afrikanischen Zugerlebnisse. Die Waggons stammen aus den Jahren 1911 bis 1956 und wurden in altem Glanz renoviert. Gäste nächtigen in verschiedenen Suiten. Ansonsten stehen Bar- und Lounge-Wagen, Speisewagen, ein Rauchersalon und ein Panoramawagen zur Verfügung. Angeboten werden mehrere Strecken in Südafrika und benachbarten Ländern. Das ultimative Zugerlebnis bietet die 15-tägige Tour «Dar as-Salam» von Kapstadt durch Botswana und Sambia nach Dar es Salaam in Tansania. Zum stolzen Preis von mindestens 13 000 Franken pro Person sind Ausflüge, Safaris und Übernachtungen in historischen Hotels inkludiert. rovos.com

California Zephyr – einmal quer durch die USA

Der amerikanische Westen wurde mit Planwagen und ab den 1860er Jahren mit der Eisenbahn erobert. Mittlerweile spielen Züge als Transportmittel allerdings keine Rolle mehr. Umso erstaunlicher ist die tägliche Verbindung von Chicago nach San Francisco. 52 Stunden lang schleicht der «California Zephyr» durch die Prairie, durch die Rocky Mountains und die Wüste – einige der schönsten Landschaften Amerikas. Die Fahrt im Schlafwagen (es gibt auch günstigere Sitzplätze) ist mit über 1000 Dollar allerdings nicht ganz günstig. amtrak.com

Glacier Express – die schönste Zugstrecke der Welt

Der Glacier Express von Zermatt bis nach St. Moritz ergattert in weltweiten Top-Ten-Listen regelmässig einen Spitzenplatz als schönste Zugstrecke der Welt. Die Fahrt durch die Walliser und Bündner Bergwelt und das Rheintal dauert zwar nur acht Stunden, das Panorama nimmt es aber mit jedem Gebirge der Welt auf. Die «Excellence Class» beinhaltet einen garantierten Fensterplatz, ein regionales 5-Gang-Menü begleitet mit einem Glas Wein pro Gang und eine exklusive Bar. Ein Concierge beantwortet zudem Fragen zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. glacierexpress.ch

Zug fährt über eine Brücke.

Foto: Shutterstock

El Transcantábrico – stilecht Spaniens Nordküste entlang

Seit 1000 Jahren wird Nordspanien förmlich von Europäern überrannt: Hier führt der berühmte Jakobsweg entlang. Aber man kann sich auch gemütlich in Samtsesseln zurücklehnen und das Land stilvoll mit dem Zug bereisen. Der El Transcantábrico zuckelt seit den 80er Jahren über die Schmalspurstrecke entlang des Golfs von Biskaya von San Sebastián über Bilbao und Santander bis ins galicische Santiago de Compostela. Zusammengestellt wurde das Gespann allerdings aus historischen Wagen aus den 20er Jahren. Bahnenthusiasten können auf der achttägigen Reise in den goldenen Zeiten des Eisenbahnbaus schwelgen – inklusive roter Samtsessel, Jugendstillämpchen und Bordpersonal im klassischen Frack. eltrentranscantabrico.com

Peru – die zweithöchste Zugstrecke der Welt

Überall dort, wo ein Lama hinkommt, kann ich eine Zugstrecke bauen, soll der Erbauer der Bahnstrecke von Lima nach Huancayo, Henry Meiggs, gesagt haben. Für die 332 Kilometer lange Route mussten schliesslich etwa 10 000 Arbeiter 40 Jahre lang schuften. Geschaffen haben sie eine der eindrücklichsten Bahnstrecken Südamerikas – und die zweithöchste Bahn weltweit. Der «Höhepunkt» befindet sich im kleinen Örtchen La Galera auf 4780 Metern Höhe. Während der 10- bis 14-stündigen Fahrt (Verspätungen sind hier gang und gäbe) geniesst man traditionelle Tanzvorführungen, verschneite Andengipfel und unzählige Lamas vor den Fenstern. peru.travel

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