On the road again! Der perfekte Roadtrip an der Westküste der USA

Megan lebt in Portland, Oregon, und liebt die Landschaften, die Wucht des Pazifiks und den liberalen Lifestyle an der Westküste. Hier verrät sie uns, wie man auf einem Roadtrip die schönsten Spots des Westens erlebt.

On the road again! Der perfekte Roadtrip an der Westküste der USA

Wir an der Westküste haben ein Sprichwort: «The West Coast is the Best Coast» – die Westküste ist einfach die beste! Nichts gegen die Ostküste, aber in puncto Landschaft und Schönheit hat der Westen eindeutig die Nase vorn: weite Wüsten, dramatische Küsten, schneebedeckte Berge und üppige gemässigte Regenwälder.

Der Roadtrip von der Hollywoodstadt Los Angeles bis nach Seattle ist einer der schönsten Roadtrips der USA – 1800 Kilometer Kultstädte und landschaftliche Wucht. Mindestens 2 bis 3 Wochen sollten Sie sich Zeit nehmen.

Los gehts in Los Angeles

Mit neun Stunden Zeitunterschied zur Schweiz wird der Jetlag heftig sein. Deshalb sollten Sie es ruhig angehen lassen und erst einmal Los Angeles kennenlernen: Besuchen Sie das berühmte Griffith Observatory, wo einige ikonische Szenen des Hollywood-Hits «La La Land» gedreht wurden, und geniessen Sie die wunderschöne Aussicht auf die Hollywood Hills. Besonders schön ist das zum Sonnenuntergang. Ein Rundgang durch ein Hollywood-Studio und eine Ehrerbietung beim Stern eines Idols auf dem Walk of Fame gehören natürlich dazu. Und zur Stärkung gehts zum Grand Central Market, einem Wahrzeichen der Innenstadt aus dem Jahr 1917 (was hier schon historisch ist), wo Sie alles von mexikanischen Fisch-Tacos und philippinischen Reisschüsseln bis hin zu Hummerbrötchen und einem der besten Burger in LA finden.

City Los Angeles

Foto: Shutterstock

Next stop: der Tod

Lassen Sie die weitläufige Stadt der Engel hinter sich und fahren Sie Richtung Norden. Schon bald verschwinden das Grün und die typischen Palmen der Küste und die Landschaft wird karg. Nach vier Stunden ist dann der Death Valley National Park erreicht, der heisseste, trockenste und tiefste Ort in den Vereinigten Staaten. Die Wüste erhielt ihren furchterregenden Namen durch das Schicksal einer Gruppe von Pionieren, die hier im Jahr 1849 ums Leben kamen. Heute sind die Gefahren gebannt, aber bei Temperaturen jenseits der 40 Grad muss man dennoch Vorsicht walten lassen. Bei einem Besuch hier dreht sich alles ums Wandern (beispielsweise in den Salt Water Flats), Sternegucken (der Himmel ist atemberaubend in dieser trockenen Luft) und das Gefühl, klein zu sein in einer epischen Wüste. Nicht verpassen: den wunderschönen Sonnenuntergang am Zabriskie Point.

Mein Tipp: Für kurze Besuche empfehlen wir, in einem der Gasthäuser oder auf einem Campingplatz im Park zu übernachten, um das meiste aus der Besuchszeit herauszuholen. Zwar gibt es günstigere Übernachtungsmöglichkeiten in den Städten ausserhalb des Parks, aber diese befinden sich mindestens eine Autostunde entfernt.

Death Valley

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In der Sierra Nevada

Wir lassen die Extreme der Wüste hinter uns und unternehmen eine sechsstündige Fahrt nach Norden in die gewaltige Sierra Nevada mit ihren Viertausendern und den ehrfurchtgebietenden Mammutbäumen. Highlight eines jeden Amerikabesuchs ist der Yosemite-Nationalpark mit seiner epischen Landschaft. Der Park ist gespickt mit fantastischen Wanderwegen, beispielsweise zu den Wapama Falls, zum El Capitan und zum berühmten Yosemite Valley View. Und wer es abenteuerlicher mag, der geht ins «Backcountry» abseits der besuchten Wege. Aber solche Touren erfordern eine professionelle Vorbereitung. Ich empfehle dringend, im Tal zu campen, um wirklich abzuschalten und diese Landschaft in vollen Zügen zu geniessen. Mindestens zwei bis drei Tage sollte man einplanen.

Mein Tipp: Wenn Sie vom Death Valley kommen, fahren Sie unbedingt über die Tioga Road ab dem Dorf Lee Vining. Durch eine spektakuläre Landschaft geht es hier bis auf 3000 Meter.

Yosemite Nationalpark USA

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Am Big Sur – der Klassiker

Nun gehts zurück zur Küste in Richtung Big Sur und San Francisco – eine malerische siebenstündige Fahrt von den Sierras entfernt. Besuchen Sie in Big Sur unbedingt das Naturschutzgebiet Point Lobos, den violetten Sand am Pfeiffer Beach und spazieren Sie durch das berühmteste Dörfchen der Region: Carmel-by-the-Sea, in dem man nicht selten auf Stars und Sternchen aus Hollywood trifft.

Nächster Stopp ist die Flower-Power-Stadt San Francisco, wo einst die Hippiebewegung «erfunden» wurde. «If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair», sang schon Scott McKenzie im Jahr 1967. Mit oder ohne Blume im Haar sollten Sie (nach all den Klassikern wie Fisherman’s Warf, Cable Car und Chinatown) unbedingt San Franciscos wahre Spezialität probieren: ein Sauerteigbrot. Mit den ersten Siedlern im 19. Jahrhundert kam der erste Sauerteig-Starter in die Stadt. Angeblichen backen einige Bäckereien noch mit dessen Nachfahren. Obs stimmt? Überhaupt kann man in «San Fran» herrlich geniessen – vielleicht die beste Küche an der Westküste.

Mein Tipp: Unterbrechen Sie die Fahrt zum Big Sur und übernachten Sie im Sequoia-Nationalpark, in dem die grössten Bäume der Welt in den Himmel wachsen. Eine Wanderung (oder auch nur ein kurzer Spaziergang) durch den Giant Forest ist ein erhabenes Erlebnis. Und vielleicht kommen Sie am ältesten lebenden Mammutbaum vorbei, der den Spitznamen «General Sherman Tree» trägt.

Sequoia National Park, California, USA

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Der lange Weg nach Oregon

Nun geht es über die Golden Gate Bridge, ein Highlight eines jeden Roadtripers Richtung Norden. Nehmen Sie unbedingt den Highway 1 direkt an der Küste – die Ausblicke sind wahnsinnig schön. Das Tempo ist langsam, aber das ist gut so. Ein Zwischenstopp im Redwood National Park im Norden Kaliforniens ist ein Muss. Das Schutzgebiet ist nicht nur die Heimat des «Forest of Giants» mit bis zu 100 Meter hohen Küstenmammutbäumen, sondern auch ausgedehnter Prärien, von Wildtieren und über 60 Kilometern zerklüfteter Küste – hier allein könnte man seine ganzen Ferien verbringen.

Doch jenseits der Bundesgrenze führt nun der Highway 101 an einigen der spektakulärsten Küsten Amerikas vorbei – und an süssen Beachstädtchen. Mein Liebling ist Yachats. Entspannt und ruhig, ohne Touristenmassen, hat das Dorf eine sehr lokale Atmosphäre. Wandern Sie hinauf zum Cape Perpetua, wo Sie vom Aussichtspunkt aus Wale beobachten können, besuchen Sie die Seelöwenhöhlen und essen Sie zu Mittag bei «Yachats Brewing» die köstlichsten Burger und Sandwiches weit und breit. Der Lebensrhythmus ist hier bedächtiger als anderswo, daher ist Yachats der perfekte Ort, um ein paar Tage zu entspannen.

Mein Tipp: Während der Pazifische Ozean fast immer zu kalt für ein richtiges Bad ist, eignen sich die Strände perfekt zum «Tide-Pooling» – auf der Suche nach Seesternen und anderen Meerestieren in den kleinen Gezeitenbecken in der felsigen Küste.

Tide pools at Cape Perpetua in Oregon, USA. Thor's Well Location.

Foto: Shutterstock

Auf Weindegustation

Auf dem Highway 101 gehts nach Lincoln City und dann landeinwärts nach Newberg und ins üppige Willamette Valley, die Heimat der besten Weine des Bundesstaates Oregon. Insbesondere der Pinot Noir ist hier berühmt. Das Weingut Penner-Ash bietet Weinproben mit wunderschöner Aussicht und ist einer der am besten bewerteten Produzenten in der Region. Wer einen tiefergehenden Einblick in den Weinherstellungsprozess erhalten möchte, der sollte sich einer Führung in der Kellerei Archery Summit anschliessen.

Weinberge in Oregon

Foto: Shutterstock

Portland – Bücher, Foodtrucks und Festivals

Wenn Sie ein Bücherwurm sind, sollten Sie Portland vielleicht vermeiden, denn hier befindet sich Powell’s Books, der grösste unabhängigen Buchladen der Welt. Ich verfalle immer in einen Kaufrausch, sobald ich dieses Labyrinth aus Gängen und Regalen betrete. Toll! Ansonsten ist die Ostseite des Willamette River eine kompakte, fussgängerfreundliche Stadt und eine der wenigen US-Städte mit guten öffentlichen Verkehrsmitteln. Setzen Sie sich in einen Bus und erkundigen Sie auch die Viertel ausserhalb des Zentrums. Es lohnt sich. Oder mieten Sie ein Velo und radeln Sie durch die Hunderte von Imbissständen, Cafés und skurrilen Vierteln von Bridgetown.

Gewusst? Portland kann mit den meisten Mikrobrauereien der Welt aufwarten. Genuss ist uns Portländern sehr wichtig. Und wenn Sie im Sommer in der Stadt sind, verpassen Sie auf keinen Fall «Last Thursday on Alberta», wenn 30 Häuserblocks der Alberta Street für den Autoverkehr gesperrt und zu einem riesigen Kunst- und Musikevent werden.

Powell's Books

Foto: Shutterstock

Letzter Stopp: Seattle

Unser letzter Stopp ist Seattle – eine kurze dreistündige Fahrt von Portland entfernt. Die sogenannte Smaragdstadt mag zwar ein riesiges Technologiezentrum sein (hier haben unter anderem Microsoft und Boeing ihren Sitz), aber Seattle bietet viele verschiedene Viertel, durch die man herrlich bummeln kann. Der trendige Capitol Hill eignet sich hervorragend zum Einkaufen und für das Nachtleben, Ballard ist bekannt für sein skandinavisches Erbe und seine Gastronomieszene und Queen Anne’s bietet eine spektakuläre Aussicht auf den Puget Sound, den Meerbusen, an dem Seattle liegt. Den besten Blick aber gibts von der berühmten Space Needle mit ihrem 360-Grad-Blick und verpassen Sie nicht den Pike Place Market, Seattles Bauernmarkt, der schon Set für viele Filme war.

Mein Tipp: Unweit davon befindet sich übrigens der erste Starbucks der Welt – überteuert, aber dennoch kultig.

Seattle Stadt USA

Foto: Shutterstock

Travel Basics

Hinkommen Nach Los Angeles geht es mit der Swiss direkt von Zürich. Ab Seattle zurück gibt es keine Direktflüge. Allerdings fliegt Edelweiss Air direkt von Vancouver nach Zürich zurück. swiss.com

Reinkommen Zur Einreise in die USA muss man das Esta-Formular online ausfüllen. Das geht schnell und ohne Komplikationen. esta.cbp.dhs.gov/

Rumkommen Die Automiete in den USA ist unkompliziert. Es lohnt sich aber, den Wagen im Voraus online zu buchen. Wichtig ist eine Vollkaskoversicherung. Wenn Sie das Auto in einem anderen Bundesstaat abgeben, wird eine Extragebühr fällig. Dennoch ist die Automiete in den USA in der Regel günstig. Für eine solche Strecke lohnt sich ein grösseres Auto mit kräftiger Klimaanlage und genügend Platz im Kofferraum, so dass das Gepäck beim Parkieren nicht gesehen werden kann.

Informationen: visitthieusa.com

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