Das Appenzeller Huus – eine Entdeckung im Appenzellerland

Ein Hotel aufgrund seiner Bauweise auswählen? Keine schlechte Idee! Das neu eröffnete Vier-Sterne-Hotel Huus Löwen in Gonten (AI) ist komplett aus Holz gebaut und bietet eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre. Unsere Gastautorin hat das Haus und die Region besucht und entdeckt.

Das Appenzeller Huus – eine Entdeckung im Appenzellerland

Seit Juni heisst es «Wöllkomm» im Hotel Huus Löwen im Kanton Appenzell Innerrhoden und ich hatte die Gelegenheit, dort zu übernachten: Welch ein Glück! Ein feiner Holzduft empfängt die Gäste in der Eingangshalle und begleitet sie durch das ganze Haus. Der Neubau ist ein sogenanntes Strickhaus. So heisst es, weil die Balken der massiven Holzwände ineinander «verstrickt», also durch sich ergänzende Formen an den Balkenenden ineinander verzahnt wurden. Gebaut wurde mit heimischen Fichten, viele davon sogenanntes Mondholz, das als robuster gilt.

Eine Art natürliche Klimaanlage

Auch die Decken und Böden sind aus massivem Holz. Doch sie knarren nicht unter den Schritten und auch die Gäste in den Zimmern nebenan sind absolut nicht zu hören. Entspannte Ruhe herrscht. Wie eine zweite Haut umgeben einen die Holzwände. Sie scheinen die Hitze bei der Ankunft aufzusaugen und in der kühlen Nacht beruhigende Wärme auszustrahlen. Herrlich bei den zurzeit herrschenden Temperaturen. Das Interieur ist in ruhigen Farben gehalten. Gedecktes Rot im ziselierten, hölzernen Bettkopfteil, zartes Lindengrün bei den Plättchen im Badezimmer. Und der fein bestickte, weisse Duvetbezug des St. Galler Textilateliers Jakob Schlaepfer sorgt für den edlen Touch.

Ein Zimmer im Hotel Huus Löwen in Gonten.

Foto: Reto Guntli

Für Karnivoren und Veganer

Der Neubau des «Huus Löwen» ist mit einem älteren, kernsanierten Hausteil verbunden und teilt mit ihm das Treppenhaus. Auch der alte «Löwen» ist ein Strickbau. In ihm befindet sich das Restaurant Löwenstobe mit der dazugehörenden, wunderbar farbigen Jakob-Schlaepfer-Lounge im bekannten Blumendekor des Textilhauses. Der Chefkoch Peter Prüfer pflegt dort die regionale Küche. Ein besonderes Augenmerk legt er auf das Nose-to-tail-Verfahren, also die ganzheitliche Fleischverwertung. Er kennt sich aber auch in der vegetarischen und veganen Küche aus, war er doch selber sechs Jahre lang Veganer.

Kommende Events in Appenzell

Wer in nächster Zeit ins Appenzellerland reist, kann dies mit dem Besuch eines Events verbinden.

30. Juli: Tag der offenen Alpkäserei

10.-12. August: Appenzeller Filmnächte

20. August: Schwägalp Schwingfest

Für Sportliche und Geniesser

Den Gästen steht für sportliche Betätigungen die Wellness-Anlage des benachbarten Schwesterhotels offen. Wenn sie denn Zeit dazu finden. Denn selbst wenn man die chronisch überlaufenen Wanderwege vom Seealpsee zum Wildkirchli meidet, gibt’s hier viel zu tun: Direkt vor der Haustür liegt der sechs Kilometer lange Barfussweg durch Wiesen und Bäche – ein Muss. Und der Kronberg mit seiner Seilbahn: Beschuht schwebt man hinauf und wandert dort stetig bergab nach Weissbad oder in die andere Richtung zur Schwägalp hinunter, wo einen die nächste Seilbahn auf den Säntis bringt. Eine besonders idyllische, aber recht steile Tour ist die Seenwanderung von Brülisau über den Sämtisersee zum Fälensee und zurück. Und wer lieber nur bummeln mag, tourt durch Appenzell und findet bei Roger Dörig die schönsten handgemachten Gürtelschnallen und Appenzeller Gürtel.

Der Barfussweg in Gonten.

Foto: Christian Perret

Travel Basics

Hinkommen: Gonten ist von Zürich aus mit dem ÖV über St. Gallen in 1 Stunde und 40 Minuten erreichbar. Das Hotel liegt keine zwei Minuten vom Bahnhof entfernt. Mit dem Auto über den Ricken dauert die Anreise knapp 1,5 Stunden. Reservierte Parkplätze gibt’s am Bahnhof. www.appenzellerhuus.ch

Informationen zur Region: appenzell.ch

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