Seit Juni heisst es «Wöllkomm» im Hotel Huus Löwen im Kanton Appenzell Innerrhoden und ich hatte die Gelegenheit, dort zu übernachten: Welch ein Glück! Ein feiner Holzduft empfängt die Gäste in der Eingangshalle und begleitet sie durch das ganze Haus. Der Neubau ist ein sogenanntes Strickhaus. So heisst es, weil die Balken der massiven Holzwände ineinander «verstrickt», also durch sich ergänzende Formen an den Balkenenden ineinander verzahnt wurden. Gebaut wurde mit heimischen Fichten, viele davon sogenanntes Mondholz, das als robuster gilt.
Eine Art natürliche Klimaanlage
Auch die Decken und Böden sind aus massivem Holz. Doch sie knarren nicht unter den Schritten und auch die Gäste in den Zimmern nebenan sind absolut nicht zu hören. Entspannte Ruhe herrscht. Wie eine zweite Haut umgeben einen die Holzwände. Sie scheinen die Hitze bei der Ankunft aufzusaugen und in der kühlen Nacht beruhigende Wärme auszustrahlen. Herrlich bei den zurzeit herrschenden Temperaturen. Das Interieur ist in ruhigen Farben gehalten. Gedecktes Rot im ziselierten, hölzernen Bettkopfteil, zartes Lindengrün bei den Plättchen im Badezimmer. Und der fein bestickte, weisse Duvetbezug des St. Galler Textilateliers Jakob Schlaepfer sorgt für den edlen Touch.

Foto: Reto Guntli
Für Karnivoren und Veganer
Der Neubau des «Huus Löwen» ist mit einem älteren, kernsanierten Hausteil verbunden und teilt mit ihm das Treppenhaus. Auch der alte «Löwen» ist ein Strickbau. In ihm befindet sich das Restaurant Löwenstobe mit der dazugehörenden, wunderbar farbigen Jakob-Schlaepfer-Lounge im bekannten Blumendekor des Textilhauses. Der Chefkoch Peter Prüfer pflegt dort die regionale Küche. Ein besonderes Augenmerk legt er auf das Nose-to-tail-Verfahren, also die ganzheitliche Fleischverwertung. Er kennt sich aber auch in der vegetarischen und veganen Küche aus, war er doch selber sechs Jahre lang Veganer.