Microadventures – Abenteuer vor der Haustür

Umweltfreundlich, günstig, unkompliziert: Das ist der Charakter von Microadventures. Mit unseren drei Tipps und Umsetzungsideen lassen sich mit wenig Aufwand solch kleine Abenteuer von zuhause aus erleben.

Microadventures – Abenteuer vor der Haustür

Den Begriff “Mikroabenteuer” erfunden hat der Brite Alastair Humphreys. Er selbst radelte in vier Jahren um die Welt, rannte durch die Sahara und ruderte über den Ärmelkanal – doch darum geht es beim Mikroabenteuer nicht. Er habe vor allem zeigen wollen, dass Abenteuer nicht nur etwas für Abenteurer seien, sagte er in einem Interview mit Geo. “Ich würde sogar so weit gehen und sagen, desto stressiger das Alltagsleben, desto essenzieller werden Mikroabenteuer.” Ein typisches Erlebnis ist zum Beispiel draussen zu Übernachten. Oder an diesem einen schönen Ort, den man täglich beim Pendeln vom Zug aus sieht, einfach mal auszusteigen.

Wir haben eine kleine Anleitung zusammengestellt, wie man sein persönliches Mikroabenteuer findet und erlebt:

Tipp 1: Sich inspirieren lassen

Das Bestechende eines Mikroabenteuers ist seine unkomplizierte, günstige und umweltfreundliche Art. Voraussetzung ist, dass man seine Umgebung mit anderen Augen betrachtet und seine bisherige Vorstellung von Outooraktivitäten – sie sind kompliziert, es braucht viel Planung und Zeit – einfach mal über Bord wirft. So entstehen überraschende Ideen und Erlebnisse. Inspiration bieten Alastair Humphreys toll gedrehte Videos über seine 5 to 9 Microadventures. Es sind kleine Fluchten vom Alltag, die sich zwischen Feierabend und dem nächsten Morgen im Büro abspielen, also zwischen 17 und 9 Uhr. Das bekannteste ist das Treffen auf dem Hügel: Humphreys verabredet sich mit seinen Freunden, die verteilt in England leben, auf einem Hügel, der für alle gut erreichbar ist. Sie verbringen zusammen den Abend in der Natur, schlafen im Schlafsack unter freiem Himmel und fahren morgens dann direkt zur Arbeit. Lässt sich so eigentlich problemlos auch in der Schweiz realisieren, oder?

Mikroabenteuer, gemeinsam an der Feuerstelle.

Foto: Shutterstock

Tipp 2: Ideen für ein Mikroabenteuer in der Schweiz

Zusammen mit zwei Freunden hat Karin Rey das Projekt Closeby gegründet, zu dem kürzlich ein Buch erschienen ist. Es enthält 15 Wanderungen, die einen kostengünstig und umweltfreundlich an eindrückliche Orte in der Schweiz bringen. Sie sind an einem Tag machbar. Wer das Erlebnis ausdehnen möchte, findet bei den meisten auch in der Nähe einen Zeltplatz zum Übernachten. Die folgenden drei Ausflüge taugen auch als Mikroabenteuer nach Feierabend.

Schlossallee, Solothurn

Die Wanderung (8,1 Kilometer, 2 Stunden) führt zu einer wunderschönen Allee. Start ist am Bahnhof Solothurn, es geht zum Schloss Wartegg, durch die Verenaschlucht und nach Oberdorf. Hier geht es zur Route.

Rheinhafen, Basel-Stadt

Bei dieser wetterunabhängigen Wanderung (16,4 Kilometer, rund 4 Stunden) bleibt man immer in Stadtnähe, überquert die Schweizer Grenze (ID nicht vergessen!) und erreicht am Schluss den Rheinhafen. Start ist Basel Badischer Bahnhof, hier geht es zur Route.

Heisse Brunnen, Baden

Nicht im Buch beschrieben, aber ein weiterer Tipp von Karin Rey für ein Mikroabenteuer sind die öffentlichen Heissen Brunnen in Baden. Täglich von 7 bis 22 Uhr sind sie zwischen 37 und 43 Grad warm und werden von naturbelassenem Thermalquellwasser gespeist. Die Benützung ist für alle gratis.

Tipp 3: Es geht los! Die Umsetzung

Mikroabenteuer lassen sich gut alleine erleben, aber meistens möchte man sein Erlebnis mit Freunden teilen. Die Herausforderung dabei ist das Finden eines Termins, der allen passt. Im dümmsten Fall lässt man den Plan gleich ganz fallen – und gerade dies sollte bei einem Microadventure nicht passieren. Karin Rey hat eine gute Lösung: Sie bestimmt ein Datum, das ihr passt und sendet dieses zusammen mit ihrer Idee an alle Bekannten, die daran interessiert sein könnten. “Am Schluss findet sich immer eine kleine Gruppe zusammen, die regelmässig in ganz unterschiedlicher Zusammensetzung zusammen etwas erlebt”, sagt sie.

Mikroabenteuer, Picknick in der Natur.

Foto: Shutterstock

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