Florenz – auf den Spuren der Renaissance

Die toskanische Stadt glänzt nicht nur mit unzähligen architektonischen und künstlerischen Wundern, sondern ist auch kulinarisch eine Reise wert.

Florenz – auf den Spuren der Renaissance

Florenz um das Jahr 1500: Die toskanische Stadt ist das geistige und kulturelle Zentrum Europas. Geniale Künstler erschaffen Werke, die die folgenden Jahrhunderte überdauern. Die Welt ist im Umbruch und still und heimlich erblickt ein neues Wesen das Licht der Welt: das menschliche Individuum. Noch im Mittelalter (ca. 500 bis ca. 1500) war der Mensch ein Gemeinschaftswesen. Da galt das Wir mehr als das Ich, das Kunstwerk mehr als der Künstler. Das änderte sich im Zeitalter der Renaissance. Nun war der Künstler ebenso wichtig wie sein Œuvre. Leonardo da Vinci, Raffael, Filippo Brunelleschi oder Michelangelo Buonarroti waren die ersten Influencer der Weltgeschichte – und alle diese Renaissance-Stars wurden von der Herrscherfamilie der Medici in die Stadt am Arno berufen, wo einige der wichtigsten Kunstwerke der Welt entstanden. Florenz ist nicht nur der Geburtsort der Renaissance, sondern auch eine der wichtigsten Kunststädte der Welt.

Das sind die Must-sees für Kunstliebhaber und Kulturinteressierte

1 Die Domkuppel von Filippo Brunelleschi

Die Kuppel aus dem Jahr 1434, die noch heute die Stadt überragt, war für mehrere Jahrhunderte die grösste ihrer Art weltweit. Ein Geniestreich des Bildhauers Brunelleschi. Unglaublich schöner Ausblick. Piazza del Duomo.

2 Museo dell’Opera del Duomo

Im Dommuseum kann man nicht nur die Hintergründe zum Bau der Kuppel kennenlernen, sondern auch den reichen Schatz der Plastiken im und am Dom bewundern. Highlight sind die originalen Türen des Baptisteriums und die schönste Pietà Michelangelos. Piazza del Duomo.

3 Galleria dell’Accademia

In der Accademia entzückt die wohl berühmteste Skulptur der Kunstgeschichte die Besucher: Michelangelos David. Noch eindrücklicher als der makellose Marmor-Boy sind allerdings Michelangelos Sklaven, die sich aus dem Stein befreien wollen. Via Ricasoli 58/60.

4 Santa Maria Novella

In der Kirche neben dem Bahnhof (der genauso heisst) findet sich ein oft übersehenes Fresko: die Dreifaltigkeit von Masaccio, das erste Bild seit Jahrhunderten, welches die Zentralperspektive verwendete. Piazza Santa Maria Novella.

Kirche Santa Maria Novella in Florenz.

Foto: Shutterstock

5 Galleria degli Uffizi

In dem ehemaligen Verwaltungsgebäuden aus der Renaissance ist mittlerweile eines der wichtigsten Museen der Welt eingezogen. Highlight sind Sandro Botticellis «Geburt der Venus», Raffaels «Selbstbildnis» und «Die Verkündigung» von da Vinci. Piazzale degli Uffizi.

6 Museo di San Marco

Im ehemaligen Kloster von San Marco ist man meist völlig allein (wenn nicht gerade ein Lehrer eine Schulklasse herumführt). In den Zellen der Mönche haben sich Fresken von Fra Angelico erhalten. Herrlich! Piazza San Marco.

7 Palazzo Pitti

Als Kaufleute gestartet, stellte die Familie der Medici Stadtherren von Florenz, toskanische Grossherzöge, Päpste und sogar Könige. Von den verschiedenen Palästen, welche die Herrscherfamilie in Florenz einst besass, ist der Palazzo Pitti am linken Arno-Ufer der eindrücklichste. In der Galleria Palatina kann man Werke von Tizian, Raffael, Rubens, van Dyck und vielen weiteren bewundern. Im herrlichen Boboli-Garten ruht man sich vom Stadttrubel aus. Piazza de’ Pitti.

Palazzo Pitti und Boboli-Gärten in Florenz.

Foto: Shutterstock

8 Medici-Kapelle

Dass Michelangelo nicht nur begnadeter Bildhauer und Maler (von ihm stammen die Fresken in der Sixtinischen Kapelle in Rom), sondern auch Baumeister war, zeigt sich in der Medici-Kapelle in der Kirche San Lorenzo. Michelangelo gestaltete in der Grablege ein Renaissance-Gesamtkunstwerk aus Architektur und Plastik. Piazza Madonna degli Aldobrandini.

Insider-Tipp – 5 Toskanische Spezialitäten

1 Pici

Die eigenwilligste Pasta-Kreation der Toskana sind die Pici: XXL-Spaghetti, die einen recht teigigen Geschmack haben. Am besten schmecken sie als Pici all’aglione mit viel Knoblauch.

2 Ribollita

«Ribollita» bedeutet so viel wie «aufgewärmt»: Die kräftige Bauernsuppe mit Brot, Kohl, Zwiebeln und, wenn zur Hand, weiterem Gemüse schmeckt am nächsten Tag einfach noch besser. Ideal für kühlere Temperaturen.

3 Lampredotto

Das florentinische Streetfood Lampredotto ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig (aber unheimlich lecker!): Es handelt sich um den vierten Kuhmagen, lange gekocht und mit einer scharfen Sauce auf einem Brötchen serviert.

4 Bistecca alla fiorentina

Das T-Bone-Steak aus Florenz zählt zu den besten Steaks der Welt: über ein Kilogramm schwer und mehrere Zentimeter dick – ein Hochgenuss für Fleischliebhaber.

5 Chianti-Wein

Die Toskana ist Italiens bekanntestes Weinbaugebiet. Der berühmteste Tropfen der Region ist der Rotwein Chianti aus der Sangiovese-Traube, der herrlich zu den deftigen Gerichten der Toskana passt.

Aussicht auf die Stadt Florenz, Italien.

Foto: Shutterstock

Travel Basics

Hinkommen Von der Schweiz gibt es Direktflüge nach Florenz. Umweltfreundlicher gehts ab Zürich in 5:30 Stunden mit dem Zug.

Informationen: feelflorence.it; italia.it

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