Die heilige Idda von Toggenburg ist kein Star im katholischen Heiligenhimmel. Sie kann kaum mithalten mit dem Ansehen vom heiligen Georg (der gegen Drachen kämpft), dem Klostergründer Gallus oder Franz von Assisi. Die Heilige ist ausserhalb des Tannenzapfenlandes kaum bekannt. In der Region aber ist sie eine Berühmtheit.
An ihrem Kenotaph, dem leeren Schmuckgrab, im Kloster Fischingen finden sich auch 800 Jahre nach ihrem Tod noch Menschen zum Gebet ein, entzünden Kerzen oder legen Blumen nieder. Und freilich besitzt Idda, wie es sich für eine Heilige geziemt, wundersame Kräfte. Sie hilft gegen Schmerzen jeglicher Art und bringt entlaufenes Vieh zurück in die Ställe der Toggenburger Bauern – so heisst es. Und dem Pilger, der hier auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela vorbeikommt, verarztet sie die Füsse. Dafür muss der Laufgeschundene nicht mehr tun, als seine Füsse in ein Loch unterhalb des Schmuckgrabes stecken.