- Schweiz Serie
Ausflugtipp vor der Haustüre #14 – Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland
Das grosse Naturschutzgebiet zwischen Wetzikon, Gossau, Hinwil und Dürnten ist für die Schweiz einmalig und beheimatet eine ungewöhnliche Art von Bibliothek.
Nachdem wir Wetzikon Richtung Süden hinter uns gelassen haben, erkennen wir bewaldete, langgestreckte Kuppen – die Drumlins. Das Wort stammt vom irisch-gaelischen «Druim» ab und benennt «Hügel» oder «Rücken», welche meist in Scharen auftreten. Die Drumlins wurden gegen Ende der Eiszeit geformt. Zwischen Uster und Dürnten zählt man sage und schreibe 150 solcher Erhebungen, die bis zu 30 Meter hoch sind.
Einmalig schön mit bewaldeten Hügeln und moorigen Senke erstreckt sie sich vor uns. Dabei kann man viele wunderschöne Rietpflanzen sehen und je nach Jahreszeit zwitschert und zirpt es ziemlich laut. Zum Beispiel findet man hier im Frühling eine seltene Pflanze: die sibirische Schwertlilie (Iris Sibirica). Die Pflanzen sind alle geschützt, also nichts pflücken!
Dank optimaler Pflege beheimaten die Feuchtwiesen und Moore auch über 40 Libellenarten – das sind mehr als die Hälfte der in der Schweiz heimischen Arten. Vor allem die Grosslibellen sind aufgrund ihres zackigen Fluges manchen Menschen wenig geheuer. Google sei Dank konnte ich gleich vor Ort übers Handy ein paar weitere spannende Fakten zu diesen Tierchen herausfinden. Die Libellen werden auch «Augeschüüsser», «Augestächer» oder «Wasserjumpfere» genannt. Doch Libellen können nicht stechen und sind für Menschen absolut ungefährlich. Gut so, denn es hat auf unserem Spaziergang einige, die um uns herumschwirren.
Eine originelle «Baumbibliothek» lädt mitten im Wald zum Verweilen ein. Diese Waldbibliothek ist als Tauschbörse gedacht. Besucher bringen ein Buch und nehmen im Gegenzug ein anders mit. An sonnig-warmen Tagen bietet es sich natürlich an, es sich auf den beiden Bänkli gemütlich zu machen und einige Zeilen des Buches zu lesen. Hier im Wald ist es angenehm kühl!