Der Weg zum Mercato del Capo in Palermo ist bereits ein Abenteuer für sich. Die Hauptstadt der italienischen Insel Sizilien ist laut, an manchen Ecken in die Jahre gekommen – aber eben auch voller Leben. Das Chaos wirkt irgendwie anziehend und das macht Palermo unglaublich sympathisch. Drunter und drüber geht es auch auf dem Mercato del Capo, einem der Strassenmärkte der Stadt. Er ist das Ziel des Ausfluges «Auf der Jagd nach palermitanischem Streetfood» für Gäste von Costa Kreuzfahrten. Die Passagiere der Costa Toscana befinden sich auf einer 8-tägigen Kreuzfahrt ab/bis Savona über Marseille, Barcelona, Ibiza und Civitavecchia (Rom).
Lange Tradition
«Auf der Jagd nach palermitanischem Streetfood» gehört zu einem der neuen Landerlebnisse der Reederei. Ihr Ziel ist: Den Gästen eine neue Art der Stadterkundung zu bieten. In diesem Fall auf kulinarischem Weg. Streetfood hat eine lange Tradition: Bereits im antiken Alexandria wurde frisch gefangener Fisch frittiert und sofort verzehrt.
Zusammen mit Chefkoch Jerry Ingrassia tauchen wir in das pulsierende Leben der lokalen Bevölkerung und in die Geheimnisse des Streetfoods ein. Ingrassia ist ein Italiener durch und durch: Dunkle, nach hinten gekämmte Haare und eine Sonnenbrille auf dem Kopf. Beim Sprechen sind seine Hände und Arme immer im Einsatz. Ingrassia bewegt sich mit einer Selbstverständlichkeit durch die schmalen Marktgassen, während die Marktfahrer mit lauten Rufen auf ihre Ware aufmerksam machen. Es sind allerlei Arten frisch gefangener Fisch, die auf langen, mit Eis bedeckten Theken liegen. Dazu kommen Früchte und Gemüse, die mit ihren intensiven Farben an Kunstwerke erinnern und natürlich Gewürze, Olivenöl oder süsses Gebäck.

Foto: Markus Fässler
Von Panelle bis Arancine
Doch die Tour soll nicht nur die Augen verwöhnen, sondern auch den Gaumen. Die Gruppe setzt sich Mitten im Getümmel des Mercato del Capo, der ziemlich zentral und in unmittelbarer Nähe zum Teatro Massimo liegt, an bereitgestellte Tische. Jerry Ingrassia stellt eine Reihe lokaler Spezialitäten vor. Dazu gehören Panelle, ein aus Kichererbsenmehl gebackener Fladen sowie die weit über die italienische Grenze hinaus bekannten Reiskugeln «Arancine». Diese gehen auf die Araber zurück, die Reis in der Hand zu einer Kugel formten und dann mit Lammfleisch assen. Heute gibt es Arancine in allen Geschmacksrichtungen. Traditionell füllt man sie mit Hackfleisch, Mozzarella, Schinken und Béchamelsauce. Wie sie hergestellt werden und was es dafür alles benötigt, erfahren die Teilnehmenden des Landausfluges vom Chefkoch. Kaum ist er mit seinen Ausführungen fertig, wird ein Teller mit den Köstlichkeiten serviert. Ein Blick in die Runde zeigt: Es schmeckt.

Foto: Markus Fässler
Kulinarik auch an Bord
Die Kulinarik spielt aber nicht nur während der Landausflüge eine zentrale Rolle bei Reisen mit Costa Kreuzfahrten. So ist das Thema auch auf der 6730 Passagieren Platz bietenden Costa Toscana von grosser Bedeutung. An Bord finden sich nicht weniger als 21 Restaurants und gastronomische Bereiche. Auf die Gäste warten unter anderem die Kreationen von Bruno Barbieri, Hélène Darroze und Ángel León. Das Koch-Trio hat authentische lokale Rezepte aus allen von Costa-Schiffen angelaufenen Destinationen gesammelt, die in Form von «Destination Dishes» und in den Menüs des Spezialitätenrestaurants Archipelago angeboten werden. Bei den Destination Dishes handelt es sich um spezielle Gerichte, welche die Traditionen und Aromen des Ortes aufnehmen, der am nächsten Tag besucht wird. Das « Pummid’oro» lockt mit Pizzas aus Sauerteig, San Marzano DOP-Tomaten, feinem Mehl und frischem Mozzarella, der direkt an Bord hergestellt wird.
Runterkommen beim Zitronensorbet
Die Gruppe des Landausfluges wurde mittlerweile wieder aus dem Mercato del Capo «ausgespuckt» und findet sich nach einem Abstecher auf dem ebenso lebendigen Markt Ballarò im ruhigen Innenhof des Klosters Santa Caterina wieder. Dort gibt es eine Bäckerei, in der man Kuchen und Gebäck kaufen kann, die nach den Rezepten der ehemals hier lebenden Nonnen hergestellt werden. Für uns gibt es zum Abschluss der Tour ein kühlendes Zitronensorbet. Dann geht es wieder hinaus auf die lebendigen Strassen dieser quirligen Stadt mit ihrer faszinierenden Anziehungskraft.

Foto: Markus Fässler