Städtetrips im Herbst

Von magischen Gassen in Lissabon bis zu kreativen Foodwalks in Bratislava – im Herbst zeigen sich Europas Städte von ihrer buntesten und frischesten Seite. Dann ist die perfekte Saison, um den schönsten Städten Europas vor dem Wintereinzug einen Besuch abzustatten.

Lissabon, Portugal

Der Herbst bringt Ruhe in die Strassen von Lissabon. Das historische Viertel Alfama lädt dazu ein, durch enge Gassen zu streifen und sich zwischen den Häusern, Hinterhöfen und Lokalen treiben zu lassen. Wer auf den Mauern der Burg Castelo de São Jorge steht, geniesst einen grossartigen Weitblick. Die historische Stimmung hängt nicht nur an den Mauern der Stadt, sondern auch in der Luft, wenn am Abend die traditionelle Musik Fado erklingt. Noch ein Plus: Die Strände vor den Toren der Stadt sind leerer als im Sommer.

Tipp 1: Mit dem historischen Tram 28 durch Lissabon fahren und an den schönsten Sehenswürdigkeiten vorbeischaukeln. Eine unterhaltsame Fahrt, die ein Stück Stadtgeschichte lebendig macht. Da die Tour beliebt ist, gibt es dementsprechend viele Leute im Tram.

Tipp 2: Einen halben Tag im LX Factory verbringen – dem kreativen Viertel in einer umgebauten Fabrikanlage. Hier gibt es Designshops, stylishe Cafés, alternative Buchhandlungen und fast täglich Streetfood- oder Vintage-Märkte.

Kulinarik-Tipp: Wer authentische Atmosphäre abseits der Massen sucht, kehrt im Mercado de Campo de Ourique ein. In der kleinen Markthalle erwarten dich regionale Spezialitäten, kreative Streetfood-Stände und entspannte Markthallen-Geselligkeit. Ein Lieblingsplatz vieler Lissabonner – ideal, um sich wie ein Local durch die portugiesische Küche zu probieren.

Aussicht in Lissabon, Portugal.

Foto: Envato

Bordeaux, Frankreich

Der Herbst ist die ideale Jahreszeit, um die Stadt am Fluss Garonne im Südwesten Frankreichs zu entdecken. Die Altstadt mit ihren Plätzen, Märkten und historischen Fassaden wirkt jetzt besonders stimmungsvoll. Wer die Stadt verlässt, trifft auf die Weinbauregion von Saint-Émilion oder fährt ans Meer zu den Dünen von Arcachon. Kulinarik und Architektur gehen in der City Hand in Hand. Besucher tauchen in Bordeaux in die Geschichte und Gastronomie der Region ein.

Tipp 1: Einen halben Tag im Cité du Vin verbringen. Das moderne Weinmuseum bietet multimediale Erlebnisse und Weindegustationen mit Blick über die Dächer von Bordeaux.

Tipp 2: Innovation mitten im Industriecharme: Im Darwin Eco-Système nachhaltige Küche probieren, Street-Art bestaunen und am Weekend Flohmärkte oder Skate-Events erleben.

Kulinarik-Tipp: Im Herzen von Bordeaux tummelt sich die lokale Szene in der eleganten Weinbar Le Bar à Vin, betrieben vom Weinrat von Bordeaux. Die Karte vereint regionale Käsesorten und modern selektierte Weine zu trendigen Pairings. Entspanntes Ambiente, erschwingliche Preise und das Fachwissen der Sommeliers machen diese Adresse besonders. Ideal, um die feineren Seiten französischer Terroir-Kultur kennenzulernen.

Promenade in Bordeaux, Frankreich.

Foto: Envato

Bilbao, Spanien

Bilbao ist viel mehr als das Guggenheim-Museum, das Kunstfreunde aus ganz Europa anzieht und begeistert. Im Herbst durchziehen kräftige Farben die umliegenden Weinberge und verleihen der Stadt ein anderes Bild. In der Altstadt finden sich zahlreiche Bars mit den berühmten Pintxos – kleinen, fantasievoll belegten Brotscheiben aus dem Baskenland – und es bleibt Zeit, bei einem Spaziergang am Fluss den Wandel Bilbaos von der Industriestadt zum modernen Zentrum zu erleben.

Tipp 1: Besuche das Kulturzentrum Azkuna Zentroa, das von Designer Philippe Starck umgestaltet wurde. Der ehemalige Weinspeicher beeindruckt durch seine 43 einzigartigen Säulen im Innenhof – jede mit einem eigenen Design. Hier findest du neben wechselnden Ausstellungen auch ein urbanes Schwimmbad mit Glasboden.

Tipp 2: Fahre mit der Funicular de Artxanda auf den Aussichtshügel Artxanda. Von oben hast du einen fantastischen Panoramablick über ganz Bilbao, ideal für ein kleines Picknick oder zum Kaffee trinken.

Kulinarik-Tipp: In der Altstadt auf der Plaza Nueva ist «Gure Toki» für kreative Pintxos bekannt, die klassische baskische Häppchen neu interpretieren, zum Beispiel als Mini-Burger mit Sepia-Brötchen oder mit Foie gras und Apfel. Innovativ angerichtet, voller Geschmacksexplosionen und stets an der Grenze zwischen Bistro und Fine Dining.

Abendansicht von Bilbao, Spanien.

Foto: Envato

Florenz, Italien

Florenz ist eines der romantischsten Ziele in Europa. Im goldenen Licht des Herbstes zeigt die Stadt ihre prachtvolle Renaissance-Architektur von der schönsten Seite. Die Stadt begeistert mit kulturellen Highlights wie zum Beispiel den Uffizien, dem Dom und Michelangelos David. Auf den lebhaften Märkten präsentieren Händler frische Spezialitäten, Lederwaren und Stoffe. Wer zwischen alten Mauern und modernen Galerien flaniert, spürt Geschichte und italienische Lebensfreude zugleich.

Tipp 1: Ein spektakulärer Blick auf Florenz, gerade im Herbstlicht: Von der Piazzale Michelangelo aus, die untergehende Sonne über den Dächern der Stadt bestaunen.

Tipp 2: In der Oltrarno-Region kleine Handwerksateliers aufsuchen, wo junge Designer traditionellen Florentiner Stil modern interpretieren. Abends lockt ein Aperitivo zum Beispiel in der urigen Bar Volume an der Piazza Santo Spirito.

Kulinarik-Tipp: Im Obergeschoss des «Mercato Centrale» haben junge Köche und Feinkostpioniere die traditionsreiche toskanische Küche neu definiert. Wie wäre es mit einer frischen Trüffel-Pasta oder einem Lampredotto-Sandwiches? Der lebendige Marktplatz, die offenen Küchen und lokale Spezialitäten zum Probieren sorgen für ein modernes, multikulturelles Genusserlebnis.

Häuseransicht in Florenz, Italien.

Foto: Envato

Tiflis, Georgien

Tiflis begeistert mit einem architektonischen Stilmix und einer Geschichte, die an fast jeder Ecke spürbar ist. Die georgische Hauptstadt vereint orthodoxe Kirchen, sowjetische Relikte und Jugendstil. Der Name der Stadt bedeutet übersetzt «Stadt der heissen Quellen» und dem macht sie alle Ehre. Die Schwefelquellen beheizen bis heute die traditionellen Thermalbäder der City. Die lokale Küche ist vielfältig und macht den Aufenthalt in Tiflis unverwechselbar.

Tipp 1: Ein Bad und Tee-Ritual in einem traditionellen Schwefelbad (z.B. Abanotubani) geniessen, die Geschichte der Stadt sind hier besonders spürbar.

Tipp 2: In den Hinterhöfen rund um die Fabrika – einer riesigen, in ein kreatives Zentrum umgebauten Sowjet-Nähfabrik – Cafés, Street-Art und Galerien erkunden, anschliessend mit Locals bei einem Craft-Bier in der Rooftop-Bar anstossen.

Kulinarik-Tipp: Das moderne Restaurant «Black Lion» vereint zeitgenössisches Design, traditionelle Zutaten und innovative Küche. Mit regionalen Produkten und alten georgischen Techniken werden Speisen wie Pkhali oder Chashushuli kreativ inszeniert. Das Restaurant ist ein Hotspot der jungen Tifliser Gastro-Szene, in der Kunstszene beliebt und Treffpunkt für eine neue, selbstbewusste Kulinarik-Generation.

Panorama von Tiflis, Georgien.

Foto: Envato

Danzig, Polen

Die Hafenstadt an der Ostsee gehörte einst zu Preussen und hatte viele deutschsprachige Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg wurden grosse Teile der Stadt zerstört. Zum Glück wurde die Innenstadt, insbesondere das Altstadtviertel, weitgehend wieder rekonstruiert. Wer am Langen Markt entlangschlendert, erlebt heute eine lebendige Hafenstadt, in der Cafés, Bernsteinläden und das Meer präsent sind. Die Verbindung zur Ostsee ist überall spürbar. Frische Brisen und das wechselhafte Licht über den Backsteinhäusern prägen das Bild.

Tipp 1: Einen Abstecher zum Westerplatte-Denkmal machen und am Meer spazieren. Historisch bedeutend und mit weitem Blick über die Ostsee.

Tipp 2: Im trendigen Viertel Wrzeszcz neue Cafés, Craft-Bier-Bars und Concept Stores entdecken. Hier trifft man junge Danziger und erlebt die Stadt jenseits des touristischen Trubels.

Kulinarik-Tipp: Mitten in der Altstadt vereint «Pułapka» Handwerksbier aus lokalen Mikrobrauereien mit zeitgenössischen polnischen Bar-Snacks, zum Beispiel Hering mit Dillsauerteig oder vegane Pierogi. Der lässige Stil und die kreative Bierauswahl machen den Ort zum Magneten für junge Danziger wie auch internationale Foodies.

Alte Häuser in Danzig, Polen.

Foto: Envato

Bratislava, Slowakei

Wie wäre es mal mit einem Ausflug in eine Stadt, die nicht zu den Tourismus-Klassikern zählt und dennoch fasziniert? Die Hauptstadt der Slowakei, Bratislava (zu Deutsch: Pressburg), liegt an der Donau und grenzt sowohl an Österreich als auch an Ungarn. Die Altstadt lockt mit ihrem historischen Charme aus dem 18. Jahrhundert, hippen Cafés und Restaurants. Das Umland lädt mit seinen Weinbergen zum Wandern und Velofahren in den Kleinen Karpaten ein.

Tipp 1: Am Abend den Aussichtsturm UFO besuchen. Von hier oben sieht man Bratislava, die Donau und das gesamte Dreiländereck im feinen Herbstlicht.

Tipp 2: Einen Foodwalk zu den neuen Streetfood-Spots und Pop-up-Küchen in der Nähe vom Mlynské nivy-Busbahnhof unternehmen. Hier sammeln sich Foodtrucks und mobile Bars, ein Treffpunkt für die kreative Szene.

Kulinarik-Tipp: Zentral gelegen begeistert das «Urban House» mit Spezialitäten wie slowakischen Tapas, kreativen Bowls und exzellentem Kaffee. Die Atmosphäre mit offener Küche, Industrial Style und wechselnden Kunstausstellungen zieht die junge Kreativszene an. Wer Bratislavas Wandel schmecken will, wird hier fündig.

Schloss in Bratislava, Slowakei.

Foto: Envato

Brüssel, Belgien

Historisches, Moderne, Lebenskunst: Brüssel präsentiert sich vielseitig. Der Grote Markt ist mit dem Rathaus nicht nur das pulsierende Herz der Stadt, sondern zeigt sich auch optisch sehr schön, zum Beispiel abends, wenn alles beleuchtet ist. Museen und Galerien halten spannende Kunstschätze bereit. Barocke Fassaden, süsser Duft nach Waffeln, stilvolle Boutiquen und urige Kneipen prägen das Strassenbild. Der Charme der Szeneviertel, kombiniert mit internationalen Einflüssen, macht Brüssel zu einer Stadt der Kontraste.

Tipp 1: Im Magritte Museum in die surreale Welt des berühmten belgischen Künstlers eintauchen, ein inspirierender Kontrast zum Stadtbild.

Tipp 2: Im hippen Viertel Dansaert rund um die Kathedrale Sainte Catherine bummeln, kleine Designerateliers und feine Cafés entdecken. Hier pulsiert das kreative Brüssel und zeigt sich entspannt von seiner angesagtesten Seite. Perfekt für Urban Explorer und Stilfans.

Kulinarik-Tipp:  Abseits von touristischen Waffelständen setzt «Maison Dandoy» auf handgemachte Brüsseler Waffeln mit hochwertigen Toppings wie Salzkaramell, hausgemachter Eiscreme oder Zitrusfrüchten. Der Laden setzt auf Retro-Chic und Slow Food und wird von der lokalen Gastroszene gefeiert.

Central Square im Brüssel, Belgien.

Foto: Envato

Mali Losinj, Kroatien

Die Insel Lošinj ist ein Paradies für Erholungssuchende und Tierfreunde. Umgeben vom klaren Wasser der Adria und duftenden Kiefernwäldern, lädt der Naturhafen von Mali Lošinj zu Spaziergängen und entspannten Ferientagen ein. Als Luftkurort punktet die Stadt mit mediterranem Klima. Ein Highlight sind Bootstouren vor die Westküste zu den Delfinen – ein einmaliges Erlebnis, gekrönt von fangfrischem Fisch und kroatischem Wein in einer malerischen Taverne.

Tipp 1: Wanderung auf den Osoršćica, den Hausberg der Insel. Der Aufstieg führt durch duftende Macchia und bietet immer wieder fantastische, weite Ausblicke über die Adria, Nachbarinseln und Mali Lošinj. Auf dem Gipfel belohnt dich die Berghütte Planinarski dom Sveti Gaudent mit lokalen Spezialitäten und einer authentisch-urigen Atmosphäre.

Tipp 2: Am Eco-Trail teilnehmen. Dies ist eine geführte Tour zu versteckten Buchten, wilden Kräutern und nachhaltigen Fischern. Zum Abschluss gibt es ein Zero-Waste-Menü in einem lokalen Bistro am Hafen.

Kulinarik-Tipp: Im Boutiquehotel Alhambra präsentiert das «Alfred Keller» kroatische Meeresfrüchte auf Sterneniveau. Kreative Fischgerichte, lokale Kräuter und naturbelassene Zutaten prägen das Menü. Das Fine Dining am Wasser wurde mehrfach ausgezeichnet und gilt als stilvoller Vertreter der neuen, nachhaltigen Adria-Küche.

Hafen in Mali Losinji, Kroatien.

Foto: Shutterstock

Konstanz, Bodensee

Konstanz verbindet Altstadt, Wasser und Weitblick auf spannende Art und Weise. Der Bodensee ist allgegenwärtig: Boote und Möwen prägen das Bild. Die historische Altstadt präsentiert sich mit verwinkelten Strassen und imposanten Bauwerken, zur Entspannung locken Strandpromenaden und Cafés am Seeufer. Themenführungen liefern interessante Einblicke in die bewegte Geschichte. Wer gern aktiv ist, schwingt sich aufs Velo und erkundet das grüne Umland oder geniesst eine Bootsfahrt zu den Nachbarländern.

Tipp 1: Mit dem Schiff zur Blumeninsel Mainau fahren. Ein herbstlicher Spaziergang durch die Parkanlagen bietet einen schönen Farbenmix.

Tipp 2: In den Hipster-Bars und Cafés des «Neuwerks» live Musik oder Lesungen erleben, bevor am Abend die junge Künstlerszene Ateliers öffnet. Sehr schön an den herbstlichen «Langen Nächten» der Kultur.

Kulinarik-Tipp: Im «Constanzer Wirtshaus» werden Bodenseefische, Obst und Gemüse von lokalen Erzeugern modern interpretiert. Hausgemachte Limonaden und saisonale Menüs locken sowohl Gourmet-Fans wie Velofahrer oder Spaziergänger an. Die Verbindung aus nachhaltigen Zutaten und unkompliziertem Ambiente macht diese Adresse besonders aktuell.

Altstadt von Konstanz, Deutschland.

Foto: MTK, Leo Leister

Budapest, Ungarn

Der Name der Hauptstadt Ungarns stammt daher, dass die beiden ehemaligen Städte Buda und Pest, an gegenüberliegenden Ufern der Donau, zusammengelegt wurden. Prunkvolle Kathedralen, beeindruckende Schlösser und das markante Parlamentsgebäude prägen das Stadtbild und erinnern an die reiche Nationalgeschichte. Wer shoppen möchte, findet auf der berühmten «Váci utca» im Herzen von Pest eine lebendige Einkaufsstrasse. Von dort sind viele der Sehenswürdigkeiten der Stadt gut erreichbar.

Tipp 1: Sich in einem der historischen Thermalbäder, zum Beispiel dem historischen Gellért-Bad, in dampfend warmem Wasser erholen und die Jugendstilarchitektur bestaunen.

Tipp 2: Auf einer geführten Street-Art-Tour durch das Viertel «District VII» (Erzsébetváros) aktuelle Wandkunst entdecken, danach im trendigen New-Wave-Café eine lokale Röstung probieren oder einen Drink in den angesagten Ruinenbars nehmen.

Kulinarik-Tipp: Im «Stand25 Bistro» trifft Streetfood-Inspiration auf Bistronomie. Klassiker wie Gulasch werden zeitgemäss und mit regionalen Zutaten verfeinert, dazu gibt es naturbelassene Weine. Die Gründer haben das Fine Dining aus dem Sterne-Restaurant «Stand» in die Markthalle gebracht. Eine Anlaufstelle für alle, die Budapest als moderne Gastro-Metropole erleben wollen.

Die Chain Bridge in Budapest, Ungarn.

Foto: Envato

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