Reise-Tipps Salzburger Land
Weitwandern von Alm zu Alm oder Stadtwandern mit Mozart? Beides ist im Salzburger Land möglich und wird zur perfekten Mischung aus Kultur und Natur. Hier einige Tipps für Stadt und Land.
Weitwandern von Alm zu Alm oder Stadtwandern mit Mozart? Beides ist im Salzburger Land möglich und wird zur perfekten Mischung aus Kultur und Natur. Hier einige Tipps für Stadt und Land.
Salz machte die Stadt einst reich, Mozart berühmt. Doch trotz ihres Namens ist Salzburg eine Stadt der Süssigkeiten. Ob Marzipankern oder Maronennougat, beide Salzburger Originale haben einen Bezug zu Wolfgang Amadeus Mozart: Konditormeister Paul Fürst war ein Pionier im Mozarttourismus. 1890 erfand er eine handwerklich aufwendige Praline und nannte sie Mozartkugel. Neu war ihre runde Form und der anspruchsvolle konzentrische Aufbau. Grünes Pistazienmarzipan wird mit feinem Haselnussnougat umhüllt, auf ein Holzstäbchen gesteckt und mit einer schnellen Bewegung in dunkle Kuvertüre getaucht. Nur die Konditorei Fürst darf ihre silber-blau verpackte Praline Original Mozartkugel nennen. Die oft rot-goldenen „Echten Mozartkugeln“ sind Nachahmungen. Und dann gibt es noch die Salzburger Venusbrüstchen, ein frivoles Konfekt, das schon zu Mozarts Zeit genascht wurde. Im Film Amadeus von 1984 hat es einen eigenen Auftritt. Die Venusbrust besteht aus marinierten Maronen mit Nougat und Amarenakirschstückchen, umhüllt von schwarzer oder weisser Schokolade und dem charakteristischen rosa Tupfen, der das Konfekt zur Venusbrust macht. Man findet sie in Salzburger Feinkostgeschäften.
Foto: Georg Berg
In Salzburg kann man innerhalb der Altstadt zwei Klosterwelten besuchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Das Augustiner Bräu im Mülln Kloster ist konsequent traditionell mit Stammtischkultur und geheimen Braurezept. Das St. Peter Stiftskulinarium präsentiert sich mit hippem Gastro-Konzept und Boho-Lounge hinter tausendjährigen Mauern. Das Augustiner Bräu ist eine echte Salzburger Institution und nicht zu verwechseln mit dem in München. Was die Salzburger auch liebevoll Müllner Braustübl nennen, ist nichts weniger als die grösste Biergaststätte Österreichs. Auf heute mehr als 5.000 Quadratmetern gibt es seit 1621 eine Brauerei und eine Biereinkehr mit fünf grossen Sälen, drei Stüberln und grossem Biergarten. Im Sudhaus von 1912 wird offen vergoren. 80 Prozent des Bieres, vom ganzjährigen Märzenbier bis zu den Saisonbieren Fastenbier und Bockbier, werden vor Ort konsumiert. Das Stiftskulinarum befindet sich mitten in der Salzburger Altstadt in der Klosteranlage der Benediktiner-Erzabtei St. Peter. Der Eingang ist etwas unscheinbar, nur zwei pinkfarbene Blumenkübel lassen erahnen, dass sich hinter den alten Mauern ein hippes Restaurant im Boho-Style verbirgt. Zwei Felsenkeller und eine umfangreiche Weinkarte mit 700 Weinen zeugen noch heute von der Bedeutung des Weinbaus und Weinhandels für das Kloster. Das St. Peter Stiftskulinarium bezeichnet sich selbst als das älteste Restaurant Europas. augustierbier.at; stpeter.at
Foto: Georg Berg
Diese Alm-Schmankerl vom Salzburger Almenweg sollte man probieren: Grossarler Sauerkäse wird aus entrahmter Milch hergestellt. Jede Alm hat ein eigenes Familienrezept für ihren „Sauakas“, den sie auch Sportlerkäse nennen, da er viel Eiweiss und wenig Fett enthält. Allerdings wird er auf der Alm gerne mit viel Butter auf dem Brot gegessen. Kaspressknödel bestehen hauptsächlich aus Knödelbrot und Käsewürfeln, werden in der Pfanne gebraten und in einer Bouillon serviert. Seinen Namen hat der Kaspressknödel“ vom Pressen der Knödelmasse mit den Händen. Selbst in der Wurst steckt Käse: Die Würstchen sind aus Rind- und Schweinefleisch und enthalten Käsestücke. Die Käsekreiner werden mit Senf, Meerettich und Bauernbrot serviert. Knetkäse von der Karseggalm im Grossarltal. Magermilch wird in einem grossen Kupferkessel, auf der 400 Jahre alten Feuerstelle aufgekocht, nach langer Reifung wird der kräftige Käse, wie ein feingeriebener Parmesan auf Brot serviert.
Foto: Georg Berg
Bestellt ein Salzburg-Tourist „Schnitzel with Noodles“ hat er sicher den Filmklassiker gesehen, der seit 60 Jahren das Bild der Alpenregion prägt. Er oder sie kommt wahrscheinlich aus den USA, Kanada, Japan oder Indien. In den USA gehört „The Sound of Music“ zur populären Allgemeinbildung. In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist der Film bis heute nahezu unbekannt. Die Musical-Romanze um die Trapp-Familie kam 1965 in die US-Kinos und gewann fünf Oscars. Mehr als eine Milliarde Zuschauer weltweit machten ihn zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Julie Andrews spielte in der Hauptrolle die musikalische Klosternovizin und Erzieherin Maria. “The Sound of Music“ hat das Klischee von Deutschland, Österreich und der Schweiz weltweit geprägt – nur die Bewohner der Alpenländer bekommen diesen Hype nicht mit. Erst 2015 gaben die Salzburger ihre ignorante Haltung gegenüber dem seichten Film aus Amerika auf. Filmtourismus wurde von einem Nischenprodukt zur umsatzstarken Sparte im weltweiten Reisegeschäft, und Salzburg zu einem der internationalen Topziele für Filmfans.
Foto: Georg Berg
Neu: Das Guest Mobility Ticket Salzburger Land
Ab Mai 2025 reisen Übernachtungsgäste im gesamten Salzburger Land bequemer und umweltfreundlicher. Das neue Ticket gilt für Busse, Bahnen, Postbusse und die Pinzgauer Lokalbahn. Tipp: Damit es schon am Anreisetag für Zug- und Busverbindungen nutzbar ist, muss die Unterkunft per Pre Check-In ausstellen. salzburg-verkehr.at
Mit dem Zug nach Salzburg
Ferienreisende können von Zürich über Innsbruck oder München bequem mit der SBB nach Salzburg fahren. Von dort aus gelangen sie in die Wandergebiete entlang des Almenwegs. Ein Beispiel: Von Salzburg fährt ein Zug nach St. Johann im Pongau. Ab den Bahnhöfen verkehren Busse zu den weiter entfernten Orten.
Informationen: salzburgerland.com