Ostseeradweg – Christians Highlights

Wismar – Backsteingotik par excellence

Da es in Norddeutschland kaum natürliche Felsen gibt (die wurden in den verschiedenen Eiszeiten weggefräst), baute man in der Vergangenheit die Häuser aus Backsteinen und tut dies auch heute noch. Aus den kleinen Ziegeln haben die Baumeister sogar riesige Gebäude geschaffen – allen voran Kirchen aus der Zeit der Gotik. Ein besonderes Beispiel der Backsteingotik ist die Kirche St. Nikolai in Wismar – mit ihrem 37 Meter hohen Kirchenschiff die zweithöchste ihrer Art weltweit.

Nicht verpassen: Die Führung in den Dachstuhl mit dem Holzwerk aus dem 14. Jahrhundert.

Foto: Travel Magazin

Warnemünde – Teepott und Leuchtturm

Seit fast genau 700 Jahren gehört das kleine Seebad Warnemünde zur nahen Stadt Rostock – so wirklich wollen das die einheimischen Warnemünder aber auch heute noch nicht akzeptieren (was sie gerne mal in den Gesprächen einfliessen lassen). Sehenswert sind eine gemütliche Hafenmeile, wo es übrigens bei Fischer Ingo Pinnow leckeren geräucherten Fisch gibt, und der Leuchtturm. Letzterer ist noch in Betrieb und kann besichtigt werden. Von der Aussichtsplattform hat man einen weiten Blick bis (fast) nach Dänemark und Rostock. Am Fusse befindet sich der sogenannte Teepott, ein Restaurant-Bau aus der DDR mit riesigem, freitragendem Dach.

Foto: Travel Magazin

Ahrenshoop – die Künstlerkolonie

Auf der Halbinsel Fischland-Darss-Zingst haben die Dörfchen ihren alten Charme bewahren können (und auch neuere Ferienhäuser werden im alten Stil gebaut). Die Idylle hat am Ende des 19. Jahrhunderts Künstler in die Region gezogen, die in Ahrenshoop eine Künstlerkolonie gründeten. Auf einem ausgeschilderten Rundweg kann man auf den Spuren der Maler wandeln. Ausserdem zeigt das Kunstmuseum Ahrenshoop Gemälde, die in der Region entstanden sind.

Foto: Travel Magazin

Stralsund – Bismarckheringe und Ozeaneum

Zusammen mit Wismar wurde Stralsund vor 20 Jahren wegen ihrer Bedeutung als Hansestadt zum Unesco-Welterbe erhoben. In den kopfsteingepflasterten Gässchen kann man herrlich bummeln und irgendwann kommt man am Fischhandel Rasmus in der Heilgeiststrasse 10 vorbei, wo die originalen Bismarckheringe verkauft werden. Das Rezept mit dem rohen Hering im sauren Sud wurde vor etwa 150 Jahren in Stralsund erfunden. Die Bismarckbrötchen sind sehr lecker!

Mein Tipp: Ein Muss ist zudem das Museum Ozeaneum, in dem man in vielen Aquarien und Ausstellungen die Welt der Ozeane mit Schwerpunkt auf Ost- und Nordsee erleben kann.

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Binz auf Rügen – Luxus und Nazivergangenheit

Das Ostseebad Binz auf der Insel Rügen war seit jeher der Ferienspot der Schönen und Reichen. Und auch heute noch weht ein Hauch von Luxus über die Strandpromenade. Wer gediegen ausspannen möchte, ist hier genau richtig. Für alle, die sich für die jüngere Geschichte interessieren, empfiehlt sich ein Ausflug zum Stadtteil Prora. Dort haben die Nazis in den Jahren 1938 und 1939 eine 4,5 Kilometer lange Ferienanlage für 20 000 Gäste gebaut, wovon noch 2,5 Kilometer existieren. Die Anlage wurde wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs allerdings nie in Betrieb genommen. Heute entstehen in den ehemaligen Nazibauten moderne Hotels, was sich etwas fragwürdig anfühlt. Ein Besucherzentrum gibt Einblick in die Konzeption der Anlage, die das drittgrösste noch existierende Bauwerke aus Nazideutschland darstellt.

Foto: Travel Magazin

Bernstein sammeln

Die Strände der Ostsee sind für ihre Bernsteinfunde bekannt. Wenn das Meer im Winter kalt ist und dadurch eine höhere Dichte besitzt, können die versteinerten Harzklumpen auf dem Wasser treiben. Bei auflandigen Stürmen werden diese an die Strände gespült. Mit etwas Glück findet man dann (meist im Seetang versteckt) das «Gold des Meeres». Übrigens: Der Bernstein des sagenumwobenen Bernsteinzimmers im Berliner Schloss stammte von der Ostsee.