Jeder von uns ist während der Tour für seine fünf Hunde verantwortlich. Das heisst mitanpacken: Füttern, die Schlitten versorgen und den Hunden das „Gstältli“ anlegen. Tägliches Highlight für die Hunde ist das Anziehen der kleinen Plastikschuhe, die die Pfoten vor scharfen Eiskristallen schützen: Da gibt es genügend Gelegenheit zum Kuscheln, um auf dem Menschen herum zu klettern und die kalte Nase dem Fremdling ins Gesicht zu drücken. Doch die Huskys sind nicht nur Kuscheltiere, sie sind Bulldozer, die stundenlang durch den Schnee pflügen können, ohne sich zu beschweren. Für die Schlittenhunde gibt es kein grösseres Glück als einen Schlitten bei Eiseskälte durch die weite Landschaft zu ziehen. Unser Haustier-Mitleid ist hier fehl am Platz.
Ein intensives Tagesprogramm
Dennoch sind die Tage für alle anstrengend. Der Musher-Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang. Dann heisst es, zuerst die Huskys versorgen, dann uns. Die eingekringelten Fellknäule bekommen Suppen aus aufgeweichtem Trockenfutter – so ist gleichzeitig für ausreichende Flüssigkeit gesorgt. Doch auch für Huskys ist das Aufstehen bei Temperaturen, kälter als die heimische Gefriertruhe, eine Überwindung. Ausser das schweigsame Schlappern der Morgensuppe ist nichts zu hören. Doch spätestens, wenn die Hunde an die Führungsleine angeschirrt sind, kommt bei den Rennmaschinen Begeisterung auf: Endlich können sie wieder durch den Schnee pflügen.
Sie lieben das Rennen so sehr, dass wir Hobby-Musher vornehmlich mit bremsen beschäftigt sind. Dafür gibt es zwei Vorrichtungen, die mit den Füssen bedient werden. Lenken müssen wir nicht. Jürg Eugster spurt mit seinem Gespann, das aus acht Hunden besteht, den Weg im frischen Schnee, alle anderen Schlitten folgen der Duftspur.