739 geschützte Spezialitäten, 17 Top-Weinregionen, 600 Michelin-Sterne-Restaurants: Frankreichs Vielfalt ist einzigartig. 2025 feiert das Land 15 Jahre UNESCO-Kulturerbe des „Repas gastronomique“. Wir haben sechs unterschiedliche Highlights zusammengetragen.
Frankreich steht für feine Lebensart und Gaumenfreuden und ist damit ein Muss für alle Besucher, die gute Küche und Weintourismus lieben. Mit 739 Produkten der Qualitätsstufen AOP/AOC/IGP, 17 Weinbaugebieten von internationalem Rang und hunderten von regionalen kulinarischen Spezialitäten hat das Land eine grosse Vielfalt an einmaligen Geschmacksrichtungen zu bieten. So findet man in Frankreich über 600 Sterne-Restaurants aus dem Guide Michelin, tausende von Erzeugermärkten und dutzende Weinrouten, auf denen man die Terroirs des Landes erkunden kann.
2010 wurde das «Repas gastronomique des Français» zudem in die Liste des schützenswerten immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Dieses Jahr feiert Frankreich deshalb das 15-jähriges Jubiläum mit kulinarischen und festlichen Veranstaltungen und Touren quer durch das ganze Land. Wir haben sechs Reiseideen zusammengetragen.
In dieser Oase der Ruhe, einem der Luxushotels der Gruppe Relais & Châteaux im Herzen der Landes, kann man sowohl das Kochen als auch das Gärtnern lernen: bedächtig, sorgfältig und mit Begeisterung. In dem grossen Gewächshaus der Prés d’Eugénie vermittelt die von Michel Guérard gegründete Küche seit einem halben Jahrhundert die Kunst, im Einklang mit der Natur zu leben. Unter der Leitung von Küchenchef Hugo Souchet kann man in den Workshops saisonale Rezepte erlernen. Vier Stunden lang tauchen die Teilnehmenden ein in eine Sinneswelt, in der das Produkt über jeden Handgriff bestimmt. Kurze Lieferketten und Bio-Anbau sind dabei angesagt und machen das Haus zu einem geradezu mythischen Ort. In Eugénie-les-Bains steht gute Küche nach wie vor für Eleganz, Weitergabe von Traditionen und Strahlkraft. lespresdeugenie.com
Foto: Corentin Mossiere
Von Saint-Malo bis zur Bucht des Mont-Saint-Michel verspricht dieser Spaziergang Bretagne pur. In der Freibeuterstadt kann man gemütlich und ohne Eile durch gepflasterte Gassen schlendern, versteckte Concept-Stores betreten und die Lebensart der Einheimischen geniessen. Taschen aus recyceltem Segeltuch im Marine-Look, 100 % made in France, handwerklich hergestellter Schmuck, Gewürze, gesalzene Butter oder der bretonische Butterkuchen Kouign-amann: Hier ist alles echt und authentisch. Weiter in Richtung Cancale kommt man bei Ebbe an Austernparks vorbei, wo man die Schalentiere extra frisch mit Blick aufs Meer verkosten kann. Der Weg endet in Saint-Suliac, einer Perle am Ufer der Rance, die als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet wurde. Dort kann man durch blühende Gassen flanieren, zum Beispiel mit einem Glas Cidre in der Hand. bretagne-reisen.de
Foto: Yann Audic
Vom Beaujolais bis ins Departement Drôme erlebt man kulinarisches Savoir-faire an Bord eines Zuges. Der erste Halt erfolgt im Hameau du Boeuf, dem ersten önotouristischen Park, der sich ganz Wein und Reben verschrieben hat. Einen weiteren Stopp gibt es in der Paul-Bocuse-Markthalle in Lyon. In Tain-l’Hermitage kann man die Gewächse aus dem Rhônetal verkosten oder die Cité du Chocolat Valrhona besichtigen. Valence lädt zum Mittagessen bei Anne-Sophie Pic, zum Flanieren durch die Obstgärten der Drôme, einem köstlichen Bauernbuffet im Domaine Mayoussier sowie zur Herstellung einer eigenen Cuvée in Suze-la-Rousse ein. valleedelagastronomie.com
In Saint-Barthélémy-d’Anjou kann man im Carré Cointreau mit allen Sinnen in die Welt des Likörs eintauchen. Hier beginnt alles mit den kleinen Früchten aus dem Anjou und seinen zartbitteren Orangenschalen. Zwischen Brennhüten aus Kupfer, Zitrusduft und Kuriositätenkabinett können Besucherinnen und Besucher die Geschichte eines legendären Familienunternehmens erkunden. Archivfotos, Raritäten, Reklametafeln – jedes Stück zeugt von einer anspruchsvollen, lebendigen Tradition, die bis heute weitergegeben wird. Neu: Das Savoir-faire der Likörherstellung wurde vor Kurzem zum immateriellen Kulturerbe Frankreichs erklärt, da es entscheidend dazu beiträgt, die handwerkliche Identität der Region zu prägen. Und der Name Cointreau steht dabei für Exzellenz. anjou-tourisme.com; cointreau.com
Foto: Nomades Studio
Die Route des Sens Authentiques durchzieht das echte Korsika, das Land der fleissigen Erzeugerinnen und Erzeuger und der einmaligen Düfte und Aromen. Von der Küste bis zu den Dörfern im Hinterland offenbart sich eine üppige Insel, geprägt durch den Lauf der Jahreszeiten, Savoir-faire und Liebe zum Land. Ob edle Käsesorten, Räucherfleisch, handgemachte Marmeladen, Öle, Weine, Honig oder Wildpflanzen: Etappe für Etappe kann man all dies verkosten, sich austauschen und verstehen, dass hinter jedem Produkt ein Gesicht, eine Geschichte, eine gemeinsame Leidenschaft steht. Diese Route besichtigt man nicht, man er-„lebt“ sie. Zu Tisch in einer Schäferei, einer Werkstatt, in einem Garten abseits des Weges lädt sie dazu ein, einen Gang herunterzuschalten und zu geniessen, was Korsika an Urtümlichem zu bieten hat: eine Küche wie die Landschaft, rau und klar. visit-corsica.com
Foto: ATC Sylvain Alessandri
Die Rundreise beginnt im Papstpalast in Avignon, einer Perle des Weltkulturerbes von imposanter Grösse. In Arles geht es weiter mit dem Fahrrad entlang der ViaRhôna bis hinab in die Camargue mit Zwischenstopps im Maison du Riz und im Mas Saint-Germain. Dann Richtung Aix-en-Provence, wo die handwerkliche Brauerei Aquae Maltae lokalen Pflanzen zu allen Ehren verhilft. Und im Restaurant Gaodina wartet Küchenchef Yannis Lisseri mit moderner mediterraner Küche auf seine Gäste. In Marseille schliesslich locken süsse Köstlichkeiten: Les Sablés Marseillais, Kekse aus reiner Zitronenbutter, perfekt für einen weiteren Abstecher, nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt. valleedelagastronomie.com
Quellenangaben
Das Bildmaterial und die Informationen wurden uns von Atout France zur Verfügung gestellt.
Aufmacherbild: lespresdeugenie
