• Freiheit auf vier Rädern

Vanlife im Norden Italiens

Ob Einsteiger oder erfahrener Camper: Norditalien ist für alle, die gerne mit dem eigenen Reisemobil unterwegs sind, die perfekte Destination. Und natürlich für alle anderen auch. Traumhafte Natur, viele Aktivitäten, Kultur und Kunst sowie tolle Gastronomie und erfrischende Begegnungen mit den Einheimischen.

Vanlife im Norden Italiens

Italien ist beliebt bei den Schweizern. Gründe dafür gibt es viele wie die einfache Erreichbarkeit, die landschaftliche Vielfalt und die vorzügliche Gastronomie. Genau darum ist Italien auch so ideal, um unser Nachbarland auf eigene Faust mit dem Camper zu entdecken. Überall gibt es gut ausgestattete, schöngelegene Campingplätze, das Klima ist fast das ganze Jahr über angenehm warm und die Nähe zur Schweiz macht insbesondere den Norden Italiens zu einer einzigartigen Camperferiendestination. Um einen kleinen Vorgeschmack zu geben, stellen wir hier einige der schönsten Regionen und eine Auswahl der möglichen Aktivitäten vor.

Südtirol – Wanderungen in der Ruhe der Natur

Die Region Südtirol ist ein Paradies für gemütliches Reisen und besondere Naturerlebnisse. Die charakteristischen Zacken der «Drei Zinnen», die markantesten Gipfel der Dolomiten, sind DAS Fotomotiv schlechthin und Anziehungspunkt für Outdoorsportler. Aber hier gibt es mehr als nur Fotospots zu erleben. Wer es gerne schnell mag, der sollte unbedingt den Flying Fox in St. Vigil Enneberg testen. Die grösste Zipline Europas führt via zehn Zwischenplattformen mit achtzig Stundenkilometer über 400 Höhemeter runter ins Tal. Ein absolutes Highlight ist auch ein Tandem-Gleitschirmflug im Sarntal. Wer gerne etwas abseits der Masse unterwegs ist, dem sei ein Besuch beim traumhaft schöne Felixer Weiher, unweit der Stadt Bozen, empfohlen. Der auf 1604 Meter über Meer gelegene Waldsee mit einer kleinen Insel in seiner Mitte, ist ein Idyll umgeben von unberührter Natur.

Felix Weiher im Südtirol

Foto: Südtirol

Lombardei – Für alle Wasserliebhaber

Mit ihrem Hauptort Mailand ist die Lombardei vor allem als Mode- und Kulturregion bekannt. Daneben bietet die norditalienische Region viel Natur und Orte zum Abschalten vom Lärm der Stadt. Unzählige Wasserfälle, Flusstäler und Seen prägen das Hinterland der Lombardei. Besonders schön sind die Wasserfälle im Vertova-Tal. Ebenfalls einen Besuch wert sind die natürlichen Flussbecken von Pozze di Erve nur wenige Kilometer von Lecco entfernt. Wer gerne etwas Action hat, der kann auf dem Adda Fluss oder im Brembana Tal eine Raftingtour buchen. Beide Täler sind nur eine Stunde von Mailand entfernt. Oder wie wäre es mit einem Segelturn auf dem Gardasee? Ein Traum und nur unweit von der Schweizer Grenze gelegen. Unbedingt auch einen Besuch wert sind der Iseo- und der Comersee. Dank des oft starken Windes sind diese Seen insbesondere bei Windsurfern und Kitern beliebt.

Riverrafting in der Lombardei

Foto: Lombardei

Piemont – kulinarische Höhenflüge und herrliche Bergwelt

Die am Fusse der Alpen gelegene Region ist vor allem bekannt für ihre fantastische Küche und Spitzenweine. Obwohl natürlich auch im Piemont die Natur ruft und herrliche Radtouren und Wanderungen unternommen werden können, gilt es hier doch etwas dem Genuss zu frönen. Denn von hier stammt der berühmte, aus der Nebbiolo-Traube hergestellte Barolo. Oder aus der piemontesischen Stadt Asti der Spitzensekt. Aber auch hochwertigster Trüffel kommt aus dem Piemont, weshalb die Stadt Alba auch den Übernamen «Stadt der Trüffel» trägt. Ebenfalls international bekannt sind die Maronen aus Cuneo, die piemontesische Kirsche und die Schokolade der Regionshauptstadt Turin. Die Liste der Spezialitäten könnte noch endlos fortgesetzt werden, doch am besten stellt man selber den Camper einmal ein paar Tage im Piemont hin und lässt sich all diese Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen.

Weinfelder in Langhe in Italien

Foto: Shutterstock

Trentino – Auf dem Rad die Natur entdecken

Die abwechslungsreichen Seen- und Alpenlandschaften der norditalienischen Provinz lassen sich vom Camper aus am besten per Bike, E-Bike oder Rennrad entdecken. Dazu laden die mehr als 400 Kilometer Radwege des Trentinos ein. Eine besonders schöne Tour ist der insgesamt 110 Kilometer lange Alpenradwegs DoGa. Dieser führt durch kleine Dörfer, entlang der Dolomiten und über sanfte Hügel hin zum Gardasee. Auf dem letzten Wegstück sorgt der türkisfarbene Tenno-See und der pittoreske Ort Canale di Tenno nochmals für ein Highlight. Zudem sind diesen Sommer zwei neue Fahrradtrails eröffnet worden. Zum einen ein Radweg im Nordosten des Trentinos, entlang des Flusses Canali im Primiero-Tal. Zum anderen ein Pumptrack von Molin bis nach Logo auf die Gipfel der Palagruppe. Das Highlight dieser Strecke ist eine 60 Meter lange Hängebrücke.

Biketour in Trentino

Foto: R. Kiaulehn

Venetien – Spannender Mix aus Bergen und Flachland

Ob Berge oder Strände, Venetien bietet für Sportler und Adrenalinliebhaber unvergessliche Ferien. Von den Stränden Venedigs bis hin zu den atemberaubenden Bellunesischen Dolomiten eignet sich die Region für alle Aktiv-Sportarten wie Biken, Trekking, Bergsteigen, Rafting, Surfen oder Segeln. Diese vielseitigen Landschaften bieten nebst viel Action auch entspannende Ruhe und intakte Natur. Wer sich den Traum des Fliegens einmal ermöglichen möchte, der findet im venetischen Teil der Dolomiten, Teil des UNESCO-Weltnaturerbe, traumhafte Bedingungen für einen Gleitschirm- oder Deltaflug. Begleitet von einem professionellen Instruktor geht es ab in die Lüfte. In San Tomaso Agordino kann dank einer Zipline beim Runtersausen die unberührte Natur des Agordina-Tals bewundert werden. Etwas weiter südlich an der 120 Kilometer langen Küste Venetiens kommen Wassersportler beim Segeln und Kiten auf ihre Kosten. Venetien, ein Traum aus Meer und Bergen.

Natur pur in Venetien

Foto: Venetien

Aostatal – Abenteuer, Action und Natur pur

Das südlich an die Schweiz grenzende Aostatal ist via Grosser Sankt Bernhard oder den Mont Blanc Tunnel zu erreichen. Einmal auf der anderen Seite der Berge angekommen, geht es richtig los. Und zwar mit Wandern, Klettern, Biken, Gleitschirmfliegen, Rafting und und und. Es gibt fast nichts an Outdoorsport, was das Aostatal nicht bieten kann. Doch nicht nur das! Genuss pur bietet sich beim Degustieren des vorzüglichen Speckes, des Lard d’Arnad, begleitet von einem Glas herrlichem DOC Wein. Und ein Besuch in der Stadt Aosta mit seinen geometrisch angelegten Strassen, dem römischen Theater und den vielen Kirchen, darf ebenfalls nicht fehlen. Wer sich wagt, kann die Schönheit der Stadt und der umliegenden Bergwelt mit Mont Blanc, Matterhorn und Monte-Rosa-Massiv bei einer Fahrt im Heissluftballon bei Sonnenaufgang erleben. Abgerundet wird das Ferienerlebnis im Aostatal durch die vielen schönen Campingplätzen.

Hoch über dem Aostatal

Foto: Aostatal

Friaul-Julisch Venetien – Wein, Meer und Berge auf engstem Raum

Prägend für die Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens sind zum einen die zackigen Gipfel der Dolomiten, die insgesamt 130 Kilometer lange Küste und die zahlreichen Weinberge. Während die Küste mit den unzähligen Städten, wie dem landschaftlichen Juwel Grado, ein Eldorado für Kitesurfer ist, finden Biker und Wanderer in den nahe gelegenen Bergen das ganze Jahr über wunderschöne Wege vor. Ein guter Ausgangspunkt für Biketouren ist zum Beispiel die Ortschaft Cividale del Friuli, die dank ihrer kulturellen Bedeutung seit 2011 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Für Geniesser lohnt es sich der «Wein- und Genussstrasse» entlang zu reisen, welche regionale Weinbaubetriebe, Restaurants, Produzenten und Kunsthandwerker miteinander verbindet. Hier kann die kulinarische Vielfalt der Region Friaul-Julisch Venetien auf eine authentische Art und Weise mit allen Sinnen genossen werden.

Biketour in der alpinen Natur

Foto: FJV

Ligurien – die wild-romantische Schönheit Norditaliens

Wer kennt sie nicht – die Bilder der verträumten Klippendörfer des Cinque Terre entlang der ligurischen Küste. Doch die 300 Kilometer lange Küste der im Nordwesten Italiens gelegenen Region bietet noch viel mehr. Zahlreiche Sandstrände laden zum Entspannen ein, während Aktivsportler beim Kiten, Surfen und Tauchen auf ihre Kosten kommen. Fast direkt hinter der Mittelmeerküste liegen in Ligurien die Berge, die ligurischen Alpen. Hier gibt es unzählige einsame Wanderwege zu entdecken und wer etwas Abwechslung in der Übernachtung sucht, findet hier rustikale Berghütten. Im Hinterland der Stadt Imperia liegt das «Le Valli dell’Olivo» – das wichtigste Olivenanbaugebiet der Region. Das hier hergestellte Olivenöl zählt zu den edelsten der Welt und sollte unbedingt gekostet werden. Und natürlich darf Genua nicht unerwähnt bleiben – die Hafenstadt präsentiert sich heute mit seinen prächtigen Palazzi als pulsierende Kulturstadt.

Cinque Terre in Italien

Foto: Shutterstock

Marken – idyllische Hügellandschaften mit Blick auf die Adria

Zugegeben, wenn wir von den Marken sprechen, schweifen wir etwas von Norditalien ab. Doch weil die Region so schön ist und einfach ideal, um mit dem Camper zu besuchen, drücken wir ein Auge zu. Die Marken gehören geografisch zu Mittelitalien und grenzen zum einen an den Gebirgszug des Apennins und zum anderen an die Adriaküste. Dazwischen erstrecken sich sanfte Hügellandschaften, in denen überall prächtige Landgüter eingebettet liegen und auf deren Spitzen jeweils Ortschaften thronen. Rund siebzig Prozent der Region Marken besteht aus Hügeln! So romantisch das Hinterland, so idyllisch die Küste mit seinen unzähligen Fischerdörfern, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Zudem gibt es in Marken zahlreiche historische Dörfer zu entdecken wie Urbino, UNESCO Kulturhauptstadt, oder Gradara, das 2018 als schönste Altstadt Italiens gekürt wurde. Ein Abstecher in den Osten Italiens ist daher mehr als lohnenswert!

Dorf in Marken Italien

Foto: Shutterstock

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