Claude Monets Garten – Giverny Frankreich
Claude Monet (1840–1926) war einer der grössten Maler der Kunstgeschichte. Monet hat mit seiner losen Malweise, welche die Eindrücke des Moments und das Lichtspiel festhält, die historische Malweise abgelöst und eine der beliebtesten Kunstepochen der Geschichte erschaffen. Sein Gemälde «Impression, Sonnenaufgang» gab der ganzen Kunstepoche schliesslich ihren Namen. Monet ist besonders berühmt für seine Seerosenbilder, welche in seinem Garten in Giverny nördlich von Paris entstanden. Ab den 1890er Jahren erweiterte Monet das Grundstück seines Hauses und legte einen Garten und einen Seerosenteich an. Und wie seine Bilder ein Rausch von Farbpunkten sind, so bordet der Garten in schier überwältigende Fülle von Farben und Formen über – ein angepflanztes impressionistisches Bild in XXL. Monets Garten ist in zwei Bereiche unterteilt. Direkt am Haus befindet sich der «Clos Normand», in dem Monet Blumenbeete, Obst- und Zierbäume anpflanzte. Ein zweiter Teil besteht aus einem Wassergarten, der japanische Einflüsse aufnimmt (die Impressionisten waren begeistert von japanischer Kunst). Hier malte Monet seine bekanntesten Bilder: die Seerosen und die Spiegelungen der Trauerweiden und des Himmels auf der Wasseroberfläche. Für alle, die Monets Werk kennen, ist der Garten ein Muss. Man fühlt sich hier wie in eines seiner Bilder hineingesogen. fondation-monet.com
Die Gärten der Alhambra, Granada Spanien
Das südliche Spanien ist stark geprägt durch die Mauren, die für etwa 700 Jahre die Region beherrschten. Die nordafrikanischen Herrscher revolutionierten nicht nur die Landwirtschaft und bereicherten die Kunst (die Gitarre geht beispielsweise auf die Mauren zurück), sondern hinterliessen auch eindrückliche Bauwerke, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Spaniens zählen, darunter die Palastanlage Alhambra in Granada. Die «rote Festung», so die Übersetzung des arabischen Namens, beeindruckt nicht nur durch die filigrane Ausgestaltung der Räume, sondern auch durch die Gartenanlagen. In der islamischen Kunst im gesamten nordafrikanischen Raum spielen Gärten eine wichtige Rolle, so auch in den maurischen Anlagen in Europa. Auf der Alhambra finden sich mehrere Gartenanlagen, die insgesamt eine Fläche von etwa 420 Hektaren einnehmen. Der schönste Garten befindet sich bei der Sommerresidenz Generalife. Weitere Höhepunkte der maurischen Gartenkunst finden sich zudem in Sevilla und Córdoba.

Foto: Shutterstock
Villa d’Este – Tivoli Italien
Die Renaissance, welche bedeutende Künstler wie Leonardo da Vinci, Raffael oder Michelangelo hervorgebracht hat, erblickte in Italien um das Jahr 1500 das Licht der Welt. Kein Wunder also, dass einige der wichtigsten Renaissance-Kunstwerke und Bauten im schönen Italien zu finden sind. Ein Beispiel ist die Villa d’Este in Tivoli in der Nähe von Rom. Im Jahr 1550 für Kardinal Ippolito II. d’Este erbaut, sind der Palast und der dazugehörige Garten ein Höhepunkt der Renaissance-Architektur – ein Grund, warum die UNESCO das Areal zum Weltkulturerbe erhob. Im 4,5 Hektaren grossen Gelände befinden sich mehr als 500 Brunnen, Wasserspiele und Grotten. Besonders eindrücklich ist die Allee der hundert Brunnen, welche die Topographie des abschüssigen Gefälles für ihre Wasserspiele nutzt. Eine Besonderheit ist zudem eine Wasserorgel mit 144 Pfeifen, die vier Stücke à je vier Minuten Länge zum Besten geben kann.

Foto: Shutterstock
Parco Scherrer – Morcote Tessin
Der kleine Ort Morcote an der Spitze der Ceresio-Halbinsel am Luganersee ist eine Postkartenidylle, ebenso wie der Parco Scherrer, in dem man sich in den wundersamen Orient entführt fühlt. Am terrassierten Hang am Monte Arbostora stehen ein griechischer Tempel, ein ägyptisches Mausoleum, ein arabischer Palast und ein asiatisches Teehaus – en miniature versteht sich. Dazwischen finden sich die Statuen unzähliger antiker Gottheiten, exotischer Tiere und schöner Frauen. Zu den jeweiligen Regionen passend, ist der Park mit vielen fremdländischen Pflanzen bestückt, die dank des milden Klimas hier prächtig gedeihen. Geschaffen hat diese Fantasiewelt ab den 30er Jahren der St. Galler Textilhändler Hermann Arthur Scherrer, der auf seinen Auslandreisen die wundersame Welt des Morgenlandes und Asiens entdeckte.

Foto: Shutterstock
Sissinghurst Castle Garden – Sissinghurst England
Die Engländer mit ihren etwa 4000 Schlösschen und Herrschaftshäusern, die sich im gesamten Königreich verteilen, sind wahre Meister in der Gartengestaltung. Die Gärten dienten zum Lustwandeln und vor allem zur Repräsentation. Während viele «castle gardens» aus dem Zeitalter des Barocks und der Phase des englischen Landschaftsgartens stammen, finden sich auch neuere Beispiele, wie der Sissinghurst Castle Garden, der von der Schriftstellerin Victoria Mary Sackville-West ab den 1930 Jahren angelegt wurde. Das fünf Hektaren grosse Gelände ist in zehn einzelne Gärten unterteilt: einen Rosengarten, einen Kräutergarten oder einen Bauerngarten, die sich harmonisch ergänzen. Im warmen Süden Englands gelegen, erwacht der Garten schon Anfang Frühling.

Foto: Shutterstock