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Bayern – Das sind die Highlights
Bayer ist das schönste Bundesland Deutschlands – findet unser Heimweh-Bayer Christian. Das sind seine Highlights.
Die Unterfranken behaupten, ihre Heimat im Nordwesten Bayerns sei das schönste Fleckchen der Welt. Könnte stimmen! Die schnuckeligen Dörfer und die deftige Kulinarik-Kultur lohnen auf jeden Fall einen Abstecher. Lebensader ist der Main, an dessen Hängen der berühmte Frankenwein gedeiht, dem man im Sommer in unzähligen Weinfesten huldigt. Nebst Kulinarik bietet die Region Wanderwege und Velotouren entlang des Mainradweges sowie eine gehörige Portion Kultur: Im Dörfchen Sommerhausen befindet sich in einem mittelalterlichen Torturm das kleinste Theater Deutschlands und Würzburgs barocke Residenz hat es zum Unesco Weltkulturerbe gebracht.
Kunst-Tipp: Wer sich für Kunst interessiert, sollte die Würzburger Residenz besuchen, in der der italienische Maler Giovanni Battista Tiepolo (1696 – 1770) das grösste zusammenhängende Deckenfresko der Welt realisierte. Sie zeigen die damals bekannten vier Kontinente.
Während die Sächsische Schweiz in der Nähe von Dresden auch weit über die deutschen Grenzen hinaus berühmt ist, ist die Fränkische Schweiz zwischen den Städten Erlangen, Bamberg und Bayreuth im Nordosten Bayerns noch weitgehend unbekannt. Den Beinamen «Schweiz» bekam der Landstrich durch seine Hügel und charakteristischen Felsformationen. Sprich: Wandern oder Klettern bietet sich hier besonders an. Gespickt ist die Fränkische Schweiz, die etwa die Grösse des Kantons St.Gallen hat, mit mittelalterlichen Dörfern und Burgen. Und das Beste zum Schluss: In Oberfranken, zudem die Region gehört, kann man herzhaft schlemmen. Alleine in der Fränkischen Schweiz gibt es etwa 70 Brauereien: Also unbedingt das lokale Bier probieren!
Bier-Tipp: Das nahe Bamberg gilt aks Bierhauptstadt der Welt – keine Stadt hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Brauereien. Eine Besonderheit ist das Schlenkerla Rauchbier, das als einziges Bier der Welt aus 100 Prozent Rauchmalz gebraut wird. Die Schlenkerla Kneipe befindet sich am Fuss des Doms in der Altstadt.
Der Nationalpark Bayerischer Wald an der Grenze zu Tschechien war der erste seiner Art Deutschlands. Zusammen mit dem angrenzenden Biosphärenreservat «Šumava» in Böhmen ist der Nationalpark das grösste zusammenhängende Waldstück Mitteleuropas. Durch strikte Umweltpolitik haben sich in den letzten Jahrzehnten ausgedehnte Urwälder regeneriert, durch die mittlerweile Luchse und Wölfe streifen. Die wenig besiedelte Region eignet sich besonders für Aktivferien beim Wandern oder Biken.
Mitbringsel-Tipp: Das Dörfchen Bodenmais ist berühmt für seine Glasbläserkunst. Vorführungen gibt es bei der Kristallwelt Joska.
Eine Reise in das Leben von anno dazumal verspricht das Fränkische Freilandmuseum bei der Stadt Bad Windsheim. Auf dem 45 Hektar grossen Gelände wurden 100 Bauernhöfe aus der Region aufgestellt. Schauvorführungen zeigen historisches Handwerk und ursprüngliche Anbaumethoden. In den rekonstruierten Restaurants auf dem Museumsgelände wird fränkisch herzhaft gekocht. Ein schöner Ausflug in vergangene Zeiten!
Wellness-Tipp: In Bad Windsheim befindet sich die Franken Therme, die nebst veir Solebecken mit unterschiedlichem Salzgehalt auch eine grosse Saunalandschaft zu bieten hat.
Rothenburg ob der Tauber ist eines der schönsten mittelalterlichen Städtchen Deutschlands. Seit mehreren Jahrhunderten hat sich innerhalb der neun Meter hohen Stadtmauer kaum etwas verändert – ein Traum für Mittelalter- und Historienfans. Kluge Denkmalpflege hat das Stadtbild erhalten, beispielsweise ist Leuchtreklame vor den Geschäften tabu. Unbedingt sollte man einen Rothenburger Schneeball probieren, eine Kugel aus Mürbeteig, die mit Puderzucker bestreut wird.
Kurios: Einige Geschäfte haben sich auf Weihnachtsschmuck spezialisiert – 365 Tage im Jahr.
Neben Versailles bei Paris ist Neuschwanstein das berühmteste Schloss der Welt – und ein Fake. Neuschwanstein wurde erst 1869 für den bayerischen König Ludwig II als mittelalterliche Kopie erbaut. Ludwig II (1845 – 1886) war Bayerns schillernster König: Durch seine Bausucht in den Ruin getrieben, wurde er von Landtag entmündigt, worauf der Monarch im Starnberger See Selbstmord beging. Die Faszination des Schlosses auf einer Felsnadel bei der Stadt Füssen ist ungebrochen: Mit etwa 1,5 Millionen Besucher im Jahr ist Neuschwanstein Bayerns beliebteste Sehenswürdigkeit.
Tipp: Etwas weniger bekannt, aber in seinem Prunkt bayernweit nicht erreicht, ist das Schloss Herrenchiemsee auf einer Insel im Chiemsee. Nicht umsonst auch «das Versailles Bayerns» genannt.
München ist die lebenswerteste Stadt Deutschlands. Das liegt zum einen an den guten Job-Möglichkeiten, vor allem aber an der hohen Lebensqualität. Wer denkt dabei nicht an die gesellige Biergartenkultur? Nebst Mass und «Schweinshaxn» sind es aber insbesondere die Museen, die mich immer wieder nach München ziehen. Mein Favorit ist die Glyptothek am Königsplatz, die Sammlung antiker Plastiken. Das Museum, das passenderweise in einem Bau untergebracht ist, der einem griechischen Tempel ähnelt, war lange für Renovierungen geschlossen und hat Anfang 2021 neu seine Tore geöffnet. Hier kommt man der (Kultur)-Geschichte Europas zum Greifen nah. Ein absolutes Muss.
Museums-Tipp: Nicht nur für Kinder interessant ist das Deutsche Museum. Anders wie der Name vermuten lässt, geht es in der Schau nicht um die Geschichte des «grossen Kantons», sondern um Wissenschaft und Technik. Auf 45 000 Quadratmeter sind 53 Ausstellungen zu sehen, vom Atomkern bis zu fernen Galaxien.
München mag die bekannteste Stadt des Freistaats sein, die schönste ist Regensburg. Die ehemals freie Reichsstadt an der Donau war im 14. Jahrhundert die reichste Stadt Süddeutschlands – die historische Altstadt (Unesco Welterbe) mit ihren Patrizierhäusern, Kirchen und Geschlechtertürme zeugt noch heute davon. Nicht verpassen sollte man die steinerne Brücke aus dem Jahr 1135 (damals die einzige Brücke über die Donau zwischen Ulm und Wien) und den Dom, der bedeutendste gotische Bau Bayerns. Regensburg ist definitiv ein Muss für Geschichtsfreaks und Fans von historischen Stadtbildern.
Genuss-Tipp: Unweit der steinernen Brücke befindet sich die Wurstkuchl, in der es Regenburgs beste Bratwürste gibt. Das interessante ist aber, dass hier schon im Mittelalter eine Garküche stand, in der sich die Arbeiter vom Dom ihr Zmittag holten!
Bayerns Ausläufer reichen fast bis in die Schweiz: Ein Stück des Bodenseeufers ist fest in bajuwarischer Hand. Dazu gehört auch das schöne Inselstädtchen Lindau, dessen Altstadt noch aus Mittelalter und Renaissance stammt. Lindau ist nicht gross, hat aber einen schönen Look and Feel zum Bummeln und Shoppen. Rund um den Bodensee gibt es mit Bregenz, St. gallen und Konstanz «gwichtigere» Städte und dennoch schafft es das kleine Lindau Jeds Jahr im Kunstmuseum ein bedeutende Ausstellung auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr (Mai bis Oktober) ist es eine Schau zu Marc Chagall (1887-1985).
Shopping-Tipp: In Lindau haben sich ein paar individuelle buchhandlungen erhalten können. Sehr schln shoppt man nach neuem Lesefutter in der Buchhandlung Papillon und der Altemöller’sche Buchhandlungen mit dem Café Augustin.