Handy als Reisebüro in der Hosentasche

Diverse Handy-Apps erleichtern es Reisenden, Hotels und Ferienwohnungen, Restaurants, Flüge, Fähren, Züge, Mietwagen und Busse zu finden und zu buchen. Hier sind die wichtigsten.

Das waren noch Zeiten, als man kiloweise Papier mit auf die Reise nahm: Landkarten von Hallwag, Kümmerly und Frey oder Michelin und gedruckte Führer von Lonely Planet, Dumont oder Marco Polo. Heute ersetzen Handy-Apps den Papierkram. Sie haben allerdings ihre Tücken: Ich besass ein voll funktionsfähiges iPhone 7 Plus von 2018. Doch es verweigerte den Dienst, als ich versuchte, gewisse Reise-Apps zu installieren. Viele verlangten nach einem neueren Betriebssystem, das man nicht mehr aufs iPhone 7 laden konnte. Als mich zudem die Bank warnte, dass mein Betriebssystem nicht mehr lange unterstützt werde, war der Fall klar: Ich wickle seit Jahren sämtliche Bankgeschäfte übers Handy ab; ein neueres Modell musste her.

Ich war gerade auf der malaysischen Insel Langkawi, fand per Internet-Suche einen Secondhand-Handyladen, kaufte dort ein gebrauchtes, revidiertes iPhone 13 für gut 300 Franken und liess mir von einer netten Dame in stundenlanger Arbeit alle Daten vom alten aufs neue Mobiltelefon laden. Jetzt war ich bereit.

Und hier sind sie, die besten Reise-Apps. Zuerst konsultiere ich fast immer Rome2rio. Diese App zeigt an, mit welchen Verkehrsmitteln man von A nach B reisen kann. Sie ist leider nicht immer vollständig und up to date. Also schaut man zusätzlich auf Google Maps nach.

Tripadvisor mit Sitz in Delaware USA begann einst als reines Bewertungsportal für Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten, bietet heute aber direkte Buchungsmöglichkeiten. Man muss insofern aufpassen, als bei tripadvisor nicht unbedingt die Qualität über die Rangfolge der Angebote entscheidet, sondern das Geld, das Kunden in die Werbung gesteckt haben. Oft finden sich auch auf lastminute.com interessante Angebote für Flüge, Hotels und Pauschalreisen.

Handy in den Ferien

Foto: envato

Transportmittel

Für die Suche nach Flügen, deren Preise extremen Schwankungen unterworfen sind, gibt es diverse Möglichkeiten: Am meisten nutze ich Skyscanner, wo man auch Hotels und Mietwagen findet. Auch trip.com bietet umfassende Informationen an. Die Site wird, wie Skyscanner, vom weltweit grössten Online-Reisebüros mit Hauptsitz in Shanghai betrieben, doch habe ich in der konkreten Anwendung Skyscanner bevorzugt. Skyscanner verkauft selber keine Ticktes, sondern verweist auf andere Seiten, wo diese besonders günstig zu erwerben sind.

Nicht selten sind Flüge auf cheaptickets.ch, welche einer niederländischen Gruppe gehört, am attraktivsten. Billigfluege.de und fluege.de, betrieben von einer Fima in Leipzig, bieten ebenfalls oft günstige Tickets an. Bei fluege.de kauft man eine Mitgliedschaft für 60 Euro im Jahr, die mit einem, zwei Reisen amortisiert ist, weil es damit zusätzliche, oft substanzielle Rabatte gibt. Kiwi.com, eine tschechische Firma, dient ebenfalls der Suche nach Flügen, Hotels, Mietwagen und Aktivitäten.  Dort habe ich unter anderem die billigsten Trips von Bangkok nach Luang Prabang in Laos oder von Kuala Lumpur nach Phuket gefunden. Innerhalb Asiens ergattert man oft auch direkt bei airasiamove, der APP der grössten Billigfluggesellschaft, attraktive Angebote.

Um Busse, Schiffe, Fähren, Bahnen und Inlandflüge zu finden und zu buchen, bietet sich 12go an, eine App, die von einer Firma in Singapur betrieben wird. Für das gut ausgebaute, pünktliche und sehr preisgünstige System der Inlandbusse in Malaysia lädt man sich die App easybook herunter.

Jeder, der schon gereist ist, weiss, wie man bei Taxi- oder in Südostasien auch bei Tuk Tuk-Fahrten über den Tisch gezogen werden kann. Dagegen gibt es ein Mittel, das bei uns Uber heisst: Autofahrten zu vorher festgesetzten Preisen. Aus Südostasien hat sich Uber zurückgezogen. Hier heisst der grösste Anbieter Grab. Es gibt Alternativen, zum Beispiel Gojek in Indonesien, Singapur, Vietnam und Thailand, Bolt in Thailand, den Philippinen und Vietnam, oft günstiger als Grab, oder JoyRide auf den Philippinen, Lyft in den USA und Kanada, Ola in Indien und Australien sowie InDrive in Europa, Afrika, im Nahen Osten, Lateinamerika und Asien. Vor allem für längere Fahrten lohnt sich ein Preisvergleich, wenn an einem Ort mehrere Anbieter operieren.

Meeraussicht mit Cocktail, Sonnenbrille und Handy.

Foto: envato

Unterkünfte

Sehr beliebt und benutzerfreundlich für die Buchung von Hotels ist booking.com, wo auch Flüge, Mietwagen, Taxis und Aktivitäten zu finden sind. Booking verfügt über Millionen von Angeboten weltweit. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass agoda oft günstigere Preise für dieselben Hotels und Resorts anbietet, obwohl die Firma aus Singapur ebenfalls zur Booking-Gruppe im US-Staat Connecticut gehört.

Man kann stets auch Preisvergleiche auf hotels.com anstellen, einer App, die von der Expedia-Gruppe in Seattle, USA, betrieben wird. expedia.com, travelocity.com und ebookers.ch sind andere bekannte Marken dieser Gruppe. Früher buchte ich viel über ebookers, doch hat die Site an Attraktivität eingebüsst, und der Kundendienst erhält online viele kritische Bewertungen. Trivago schliesslich vergleicht Preise und Bewertungen von über fünf Millionen Hotels und anderen Unterkünften auf mehreren Buchungsportalen.

Wer lieber in einer Wohnung statt einem Hotel übernachtet, wird oft bei Airbnb fündig, welche mehr als sechs Millionen Unterkünfte in 191 Ländern anbietet.

Restaurants

Neben Tripadvisor ist auch Google Maps eine hilfreiche Seite für die Suche nach guten Restaurants. Solche, allerding mit Schwerpunkt Europa, findet man zudem auf TheFork, wo man direkt online buchen kann, auf der App des Guide Michelin, wo die besten (und teuersten) Küchen zu finden sind, und auf Foursquare mit einer aktiven Community und vielen Insider-Tipps.

Für Aktivitäten am Reiseziel wiederum kann man booking.com konsultieren. Es gibt auch eine spezialisierte App namens GetYourGuide. Sie wurde ursprünglich in der Schweiz gegründet, hat aber den Sitz nach Berlin verlegt. Bei GetYourGuide bucht man, wie der Name sagt, lokale Guides, Ausflüge, Eintritte in Museen und andere Attraktionen. Allerdings sind lokale Anbieter oft günstiger, und auch die Auswahl ist häufig grösser als in der App. Deshalb gilt hier wie überall: zuerst Preise vergleichen, dann kaufen.

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