Santiago de Chile – zwischen Sandstrand und Skigebiet

Gastautor Elia Wasserfallen (20) hat sich während eines Sprachaufenthaltes in Santiago de Chile in Land und Leute verliebt. Hier verrät er uns seine Highlights in einer der faszinierendsten Grossstädte Südamerikas und in Chile.

Santiago de Chile – zwischen Sandstrand und Skigebiet

Cerro San Cristóbal, Wahrzeichen der Stadt

Cerro San Cristóbal, das ist der Name, welchen die Spanischen Conquistadores (Eroberer) dem markantesten Hügel der Stadt verleiht haben. Er ragt 300 Meter ob der Stadt empor und dient mit seinen verschiedenen Parks als grüne Oase Santiagos. Auf dem Gipfel befindet sich nebst einem Amphitheater und einer Aussichtsplattform eine 22 Meter hohen Statue der Heiligen Jungfrau Maria, welche die Stadt überblickt. Erreichbar ist die Spitze mittels Shuttlebus oder per Gondel.          Besonders empfehlenswert: Am späten Nachmittag mit der Gondel bis zum Gipfel fahren, die wunderbare Aussicht zur goldenen Stunde geniessen und anschliessend, während über der Millionenstadt die Nacht hereinbricht, bei Abendrot den Hügel herunterlaufen.

Fotos: Elia Wasserfallen

Barrio Italia

Im trendigen Viertel Barrio Italia trifft europäischer Kolonialstil auf chilenische Streetart. Italienische Einwanderer hatten sich im 19. Jahrhundert hier niedergelassen und dem ehemaligen Arbeiterviertel seinen Namen gegeben. Heute werden verlassene Industriegebäude und Lagerhäuser in Galerien und unabhängige Modeboutiquen umgewandelt. Die Gastro-Szene zählt zudem zur besten der Stadt. Nebst chilenischer Küche werden Spezialitäten aus der ganzen Welt angeboten. Es lohnt sich, in eine der unzähligen kleinen Bars zu gehen und den Abend mit einem typischen, chilenischem Pisco Sour ausklingen zu lassen. Mein Tipp: Eine Shoppingtour durch die quirligen Geschäfte. Ideal für Geschenke oder Erinnerungsstücke.

Fotos: Elia Wasserfallen

Valparaiso, Kulturhauptstadt Chiles

Von Santiago aus erreicht man die bunte Hafenstadt Valparaiso in weniger als zwei Stunden. Die Stadt ist Sitz des chilenischen Kongresses und der wichtigste Hafen des Landes. Der sehenswerte, historische Stadtkern wurde gar ins Unesco Weltkulturerbe aufgenommen. Aufgrund der bewegten Geschichte und als Sitz zahlreicher renommierter KünstlerInnen und Poeten, allen voran Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda, gilt Valparaiso als kulturelle Hauptstadt Chiles. Street Art und Graffiti finden sich hier (fast) an jeder Hausfassade. Eine Tour durch die engen Gassen der Stadt ist ein Muss!

Fotos: Elia Wasserfallen

Viña del Mar

Viña del Mar ist der kleine Nachbar von Valparaiso. Als malerische Küstenstadt und Kurort ist es ein beliebtes Ziel für Strandbesucher. Mit dem Meeresrauschen und den felsigen Klippen ist es der perfekte Ort, um Sonne zu tanken. In den Abendstunden geht es zunächst in eines der zahlreichen Restaurants und danach für die Party in einen Club. Ein Besuch lässt sich hervorragend mit einem Aufenthalt in Valparaiso verbinden und ist besonders in den südamerikanischen Sommermonaten Januar und Februar zu empfehlen, dann sind die Tage lang und das Meer angenehm warm.

Fotos: Elia Wasserfallen

Cajon del Maipo

Wenn man sich anstatt in Richtung des Pazifiks, in die entgegengesetzte Himmelsrichtung bewegt, erreicht man bereits nach kürzester Zeit die Anden. Cajón del Maipo ist eine Schlucht südöstlich von Santiago de Chile. Als beliebtes Wochenendziel bietet sie Erholung vom hektischen Stadtleben für Touristen und Chilenos gleichermassen. Malerische Herbergen und Campingplätze säumen die Strasse, welche sich durch den Canyon schlängelt. Die Region hat viel zu bieten in Sachen Abenteuertourismus. Wandern, Klettern, Reiten, und Wildwasserrafting sind nur einige mögliche Freizeitaktivitäten.

Mein persönlicher Tipp

Eine Fahrt zum El Yeso-Damm weit oben in den Anden. Vor allem im Winter, wenn Eisschollen im Stausee schwimmen und die umliegenden Berge vollständig mit Schnee bedeckt sind, bietet sich eine fast schon ausserirdische Szenerie, von der nichts darauf schliessen lässt, dass eine der lebendigsten südamerikanischen Grossstädte nur 50 Kilometer Luftlinie entfernt liegt.

Fotos: Elia Wasserfallen

Nightlife

Lateinamerikaner lieben ihre Partys – und die Chilenen sind da keine Ausnahme. Wer in Santiago ausgeht, sollte erst weit nach Mitternacht mit einem regen Treiben rechnen. Das Nachtleben in Chile erwacht erst dann, wenn die meisten Städte bereits schlafen gegangen sind. Es reicht von noblen Bars über gesellige Kneipen bis hin zu gigantischen Nachtclubs, in welchen bis in die Morgenstunden getanzt wird. Der populärste Ort zum Feiern ist das Bellavista-Viertel. Es ist voll von Bars, Strassenkünstlern und Diskotheken. Etwas gehobener (und daher auch teurer) geht es im Bezirk Vitacura zu und her. Mein Tipp: Ein Besuch im alternativen Club Blondie-, der in Santiago Kultstatus besitzt. Auf mehreren Stöcken und insgesamt 4 Dancefloors findet jedes Wochenende eine ausgefallene Feier statt. blondie.cl

Fotos: Elia Wasserfallen

Weingüter

Eine Chilereise ist nicht komplett ohne einen Besuch in einem Weingut. Chilenische Weine machen mittlerweile auch den renommierten Weinregionen in Europa Konkurrenz. Denn die Reblaus, die vor 150 Jahren viele Kulturen in Europa vernichtete, schaffte es nie bis nach Chile. Dadurch ist eine jahrhundertealte Weinbautradition entstanden. Heute werden im Maipo Valley um Santiago einige der begehrtesten Weine produziert. Das mediterrane Klima und die vier natürlichen Grenzen (Atacamawüste im Norden, Andengebirge im Osten, Pazifik im Westen und das regenreiche Feuerland im Süden) schaffen einen optimalen Boden für Weinreben. Besonders interessant fand ich die Weinkellerei Viña Cousiño Macul. Ursprünglich ausserhalb von Santiago gebaut, wurde dieses Weingut im Laufe der Jahrzehnte von der wachsenden Stadt verschluckt. Heute befinden sich 1000 Hektar Weinbaugebiet inmitten von Wohnblöcken am Rande Santiagos. Kurios! www.cousinomacul.com

Fotos: Elia Wasserfallen

Travel Basics

Hinkommen Von Zürich geht es mit einmaligem Umsteigen nach Santiago de Chile. Beispielsweise mit Iberia über Madrid. Nach La Serena geht es ab der Hauptstadt mit dem Bus. iberia.com

Reinkommen Zur Einreise genügt ein Reisepass.

Informationen chile.travel

 

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