Must sees in Michigan USA
Michigan ist definitiv mehr Geheimtipp als klassisches USA-Reiseziel. Gerade im Sommer und Herbst hat Michigan, umgeben von den grössten Seen der Erde, viel zu bieten. Wir haben die schönsten Spots.
Michigan ist definitiv mehr Geheimtipp als klassisches USA-Reiseziel. Gerade im Sommer und Herbst hat Michigan, umgeben von den grössten Seen der Erde, viel zu bieten. Wir haben die schönsten Spots.
Der US-Bundesstaat Michigan im Mittleren Westen grenzt an vier der fünf Grossen Seen. Das Mikroklima des Lake Michigan sorgt dafür, dass hier die besten Sauerkirschen der USA wachsen und auch der Weinanbau ist in dieser Region erfolgreich. Unsere Reise per Mietwagen führte uns nach einigen Tagen in der wieder angesagten Grossstadt Detroit in das ländliche Michigan: von Traverse City über Charlevoix nach Mackinac Island. Bis heute kann man an den Namen von Orten und Buchten in Michigan ablesen, dass das Gebiet schon für die indigene Bevölkerung, den First Nations, von grosser Bedeutung war. So ist zum Beispiel der Sleeping Bear National Park das Heimatland der Volksstämme Odawa und Ojibwe. Und die Legende vom schlafenden Bären, die dem Nationalpark seinen Namen gab, ist eine überlieferte Erzählung des Volksstamms Anishinabe, der heute die grösste indigene Ethnie Nordamerikas ist.
Wir haben ein paar Ideen für Ausflüge und Besichtigungen auf der Reise durch Michigan’s Lower Peninsula zusammengestellt.
Im Sleeping Bear National Park, nahe Traverse City, lässt sich besonders gut beobachten, mit welcher Kraft der grösste See der USA die Küstenlandschaft verändert. An der Nordwestküste der südlichen Halbinsel Michigans entstand während der letzten Eiszeit eine Dünenlandschaft mit Sandbergen, die zum See steil abfallen. Der Park ist ein beliebtes Wandergebiet. Von den hohen Dünen hat man einen spektakulären Blick auf den See und gleichzeitig lockt das blau leuchtende Wasser und der weisse Sandstrand. Doch diese Dünen sind kein Sandkastenspielplatz und wer hinunter ans Wasser möchte, sollte eine gewisse Fitness und vor allem etwas zu trinken dabei haben. Besonders im Sommer unterschätzen viele Besucher die Anstrengung, die es kostet, vom Seeufer wieder zum Ausgangspunkt hochzusteigen. Der Weg hinunter zum Wasser ist steiler und länger als gedacht, der Sand tiefer und die Sonne heisser als erwartet. Es sind wüstenähnliche Bedingungen. Ohne Wasser und mit nur mässiger Kondition ausgestattet, musste so mancher Tourist schon aus den Dünen gerettet werden. Warnschilder weisen auf die Gefahren und die Rettungskosten in Höhe von 3.000 Dollar hin. Für den Besuch der Sleeping Bear Dunes ist ein Fahrzeugpass erforderlich. Der Tagespass kostet 25 Dollar und kann im Phillip A. Hart Visitor Center, am Dune Climb, am Pierce Stocking Scenic Drive und in The Homestead erworben werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Tickets werden für die Instandhaltung der Sleeping Bear Dunes verwendet. sleepingbeardunes.com
Die Halbinsel Old Mission teilt die Grand Traverse Bay in zwei Arme. Die Landzunge ist nur 27 Kilometer lang und so schmal, dass man an vielen Stellen eine wunderbare Aussicht auf den See hat. Seit einigen Jahren zieht das Mikroklima immer mehr Winzer auf die Halbinseln entlang des 45. Breitengrads. Old Mission Peninsula und Leelanau bilden zusammen die Traverse Wine Coast mit 25 Weingütern. In dem kühlen und zugleich maritimen Klima der beiden Halbinseln werden die Rebsorten Riesling, Chardonnay, Gewürztraminer, Pinot Gris, Cabernet Franc, Pinot Noir und Merlot angebaut. Die Weingüter bieten das ganze Jahr über Weinverkostungen und kulinarische Events an. Bei einem Wein-Tasting auf der Black Star Farm hat uns der Arcturos Dry Riesling mit seiner frischen Säure und der leichten Pfirsichnote sehr beeindruckt. Die Old Mission Peninsula wurde von USA Today zu einer der zehn besten Küstenstrassen Nordamerikas gewählt. traversecity.com
Dem Michigansee fehlt es zwar an Salz im Wasser, aber nicht an Leuchttürmen am Ufer. Es gibt eine Ferienroute mit 105 ausgewiesenen Leuchttürmen um den ganzen See herum. Leuchttürme sind wie gemauerte Zeitzeugen. Viele sind heute Museen und erzählen vom Leben der Leuchtturmwärter, von Schiffsunglücken und Rettungsaktionen. Mission Point Lighthouse bei Traverse City ist einer dieser Leuchttürme mit Geschichte. Er wurde im Jahr 1870 erbaut, um die mit Holz beladenen Schiffe sicher in die fast 50 Kilometer tiefe Bucht nach Traverse City zu führen. Heute befinden sich im Leuchtturm ein kleines Museum, ein Souvenirshop und eine Ferienwohnung. Entlang der malerischen M-37 auf dem Weg zum Leuchtturm liegen Kirschplantagen und Weingüter. missionpointlighthouse.com
Wasser und Steine spielen in Charlevoix eine grosse Rolle. Sandstrände, Promenaden, Hafenbecken mit Segelbooten, ein Kanal mit Hebebrücke, Fischhändler und ein knallroter Leuchtturm sorgen für eine maritime Kulisse. Die Stadt nennt sich selbstbewusst The Beautiful und das hat auch mit Steinen zu tun. Zum einen findet man am Strand Petoskey-Steine. Sie haben ein markantes hektagonales Muster mit Ablagerungen versteinerter Korallen und sind schätzungsweise 350 Millionen Jahre alt. Nach stürmischen Tagen mit hohen Wellen ist die Chance schöne Exemplare zu finden, besonders gross. Zum anderen ist Charlevoix die Heimatstadt von Earl A. Young. Über einen Zeitraum von 52 Jahren entwarf und baute der Autodidakt 28 Gebäude in Charlevoix. Im Jahr 1919 konstruierte Young das erste Steinhaus. Die natürlichen und runden Formen der Steine faszinierten ihn. Die Kunst seiner Steinarbeit zeigt sich besonders bei den Häusern mit grossen Aussenkaminen und Türbögen aus Feldstein. Young wollte zeigen, dass ein kleines Steinhaus genauso beeindruckend sein kann wie ein Schloss. Dabei scheute er nicht davor zurück, zum Beispiel den Stil eines Schweizer Berghauses mit gotischen Elementen zu kombinieren. Weil einige seiner Häuser in ihrer Form an Pilze erinnern, heissen die lohnenswerten Führungen trivial Mushroom-House-Touren. visitcharlevoix.com
Reinkommen Zur Einreise in die USA muss man das ESTA-Formular online ausfüllen. Das geht schnell und ohne Komplikationen. esta.cbp.dhs.gov
Hinkommen Von Zürich nach Chicago gibt es täglich Direktflüge mit Swiss und United Airlines.
Weitere Informationen: michigan.org