Die Bucketlist: Panama

Traumstrände, Dschungel, kolonialer Charme: Oh, wie schön ist Panama! Und das ganz ohne Touristenmassen. Das muss man gesehen haben.

Die Bucketlist: Panama

Der Panamakanal – eine Abkürzung der Superlative

Der Panamakanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, ist neben dem Suezkanal in Ägypten die wichtigste Wasserstrasse der Welt. Vor der Eröffnung im Jahr 1914 mussten Frachter um die gefährliche Spitze Südamerikas schiffen. Der Bau des 82 Kilometer langen Kanals war allerdings eine Herausforderung. Zuerst versuchten sich die Franzosen in den 1880er Jahren vergeblich an einem Durchstich, dann führten die USA den Bau ab dem Jahr 1904 weiter. Die Fertigstellung entpuppte sich als Segen für den weltweiten Handel – zu einem hohen Blutpreis. Insgesamt starben beim Bau des Panamakanals 28 000 Menschen.

Tipp: Im interaktiven Miraflores-Besucherzentrum ausserhalb von Panama Stadt erfährt man alles Wissenswerte zum Bau, Betrieb und zur neuen Erweiterung des Kanals.

Panama Stadt – kosmopolitischer Schmelztiegel

Spätestens seit der Eröffnung des Kanals im Jahr 1914 ist Panama mit dem Rest der Welt verbunden. Insbesondere die Hauptstadt Panama Stadt versprüht ein kosmopolitisches Flair. In den Hochhausfluchten direkt am Meer glaubt man sich in Miami, gewürzt mit lateinamerikanischer Lebendigkeit und Chaos. In der Neustadt findet man hippe Clubs, Bars, Galerien und Museen. Ein Must-see ist die Altstadt Casco Viejo, die im 17. Jahrhundert von den Spaniern erbaut wurde. Viele der Häuser wurden mittlerweile renoviert und lassen den ehemaligen Glanz erahnen.

Tipp: Wer den Sightseeing-Tag mit einem Cocktail und lateinamerikanischen Leckereien ausklingen lassen möchte, der ist auf der Lazotea Rooftop Bar im Hotel Casa Panamá in der Altstadt bestens aufgehoben. Dazu gibts eine tolle Sicht auf die Skyline.

Nationalpark Coiba – die Welt im Urzustand

Wer erleben will, wie die Welt kurz nach der Schöpfung ausgesehen haben mag, der sollte sich zur Insel Coiba im Pazifik aufmachen. Im jungfräulichen Urwald fliegen bunte Aras durch die Lüfte, schreien sich Brüllaffen die Kehle aus dem Leib und dösen Krokodile am Strand. Obendrein preschen rund um die Insel Haie und zwei Dutzend Wal- und Delfinarten durch die Fluten. Wegen des Reichtums an Biodiversität vergleicht mancher den Nationalpark gar mit den Galapagosinseln.

Tipp: Um Urwald und Meer zu erkunden, sollte man sich einer organisierten Tour anschliessen, die in der Stadt Santa Catalina gebucht werden kann.

Gewusst?

Ein Panama-Hut gilt in tropischen Ländern als DAS Accessoire für den Gentleman. Allerdings wird der Strohhut nicht in Panama, sondern in Ecuador hergestellt. Typisch für Panama ist der Hut Pintao, der ebenfalls aus Stroh gefertigt wird, allerdings eine andere Form aufweist. Eines gemeinsam haben Panama-Hut und Pintao: Sie wurden beide von der Unesco zum immateriellen Kulturerbe erhoben.

Vulkan Barú – Weitsicht de luxe

Es gibt nur wenige Spots in Mittelamerika, von wo aus man den Pazifik und das Karibische Meer gleichzeitig sehen kann. Vom Gipfel des 3475 Meter hohen Vulkans Barú könnte es klappen – wenn einem der regelmässige Nebel nicht die Freude verdirbt. Tipp: Wer nachts aufsteigt und zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel ist, hat die besten Chancen auf einen freien Blick. Überhaupt ist der Nationalpark im Norden des Landes ein tolles Wanderrevier. Als Basis dient das Städtchen Boquete, das sich verschiedenen Outdoor-Aktivitäten verschrieben hat. Lust auf eine Raftingtour oder Ziplines durch den Dschungel?

Península de Azuero – Panama im Miniaturformat

Die Halbinsel Azuero an der Pazifikküste hat so viel zu bieten, man könnte hier seine ganzen Ferien verbringen. Die Region trumpft mit Kolonialstädten, Naturwundern (die Insel Cañas ist eine Brutstätte für Meeresschildkröten) und einigen der schönsten Strände des Landes auf – als neuer Beach-Star wird der Playa Cambutal gehandelt, der wegen seiner Brandung gerade bei Surfern beliebt ist. Die Halbinsel ist zudem für ihre rauschenden Feste bekannt. So verwandelt sich die Stadt Las Tablas beim Karneval für vier Tage in ein Tollhaus, inklusive Umzüge, Samba-Schönheiten und Wasserschlachten.

Der Darién Gap – Reisen für Abenteurer

Im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien befindet sich eines der wildesten und vielleicht gefährlichsten Gebiete des Kontinents. Der sogenannte Darién Gap (die Lücke im Urwald des Darién) verdankt seinen Namen der Tatsache, dass hier auf 110 Kilometern die Fernstrasse Panamericana unterbrochen ist. Vom letzten erschlossenen Städtchen Yaviza gehts nur zu Fuss oder mit Booten durch die Wildnis – ein perfekter Rückzugsort für Banden, die Drogen aus Kolumbien Richtung USA schmuggeln. Von einem Besuch in der Region Darién raten die meisten Staaten ihren Bürgern ab. Wer es dennoch wagt, kann sich eines grossen Abenteuers sicher sein (unbedingt mit einem lokalen Reiseveranstalter planen!).

Bocas del Toro – das Ferienparadies

Wo ist Panama am schönsten? Schwierig zu sagen. Aber der Archipel Bocas del Toro im Nordwesten schafft es garantiert aufs Siegertreppchen. Die Inseln sind ein karibischer Ferientraum: Palmengesäumte Zuckerstrände, Korallen voller neonbunter Fische und ein gechilltes Lebensgefühl machen den Mix perfekt. Wer knapp bei Kasse ist, findet Hütten am Strand, wer sich etwas gönnen möchte, residiert luxuriös auf einer Privatinsel. Bei einer Pause vom Dösen in der Hängematte gehts zum Schnorcheln oder Surfen und abends klingen die Tage in einer Cocktailbar bei Reggae-Rhythmen aus. Was will man mehr?

Unbedingt probieren: das Nationalgericht Sancocho

Mit der Lage zwischen zwei Meeren und der Vielfalt einer tropischen Vegetation ist Panama ein Eldorado für Foodies. Als Nationalgericht gilt die Pouletsuppe Sancocho mit Yucca-Wurzeln, Mais, Kochbananen und Koriander. Übrigens: Wer in Panama zu tief ins Cocktailglas geschaut hat (was hier leicht mal passiert), kann seinen Kater mit einer Schale Sancocho auskurieren – das jedenfalls behaupten die Einheimischen.

Comarca Guna Yala – abseits der ausgetretenen Pfade

Tokio und Rio vom Netflix-Hit «Haus des Geldes» hatten ein gutes Händchen für ihren Ruhestand: Sie genossen das Leben auf einer der 365 Inseln des Guna-Yala-Archipels. Die Region ist ein autonomes Gebiet des Volksstamms der Kuna (um einige der Inseln zu besuchen, braucht man die Genehmigung des Stammesoberhaupts). Die touristische Infrastruktur entwickelt sich nur langsam. Ideal für alle, die abseits der Massen authentische Ferien erleben wollen. Nebst den Traumstränden ist ein Besuch bei den Kuna das Highlight auf dem Archipel. Übernachtet wird dabei in einfachen Strohhütten.

Portobelo – auf den Spuren der Spanier

Das kleine Fischernest Portobelo an der Karibikküste war einst der wichtigste Hafen der spanischen Kolonialmacht. Von hier verschifften die Spanier das Gold und Silber, das sie in Südamerika geraubt hatten, zurück in die Heimat. Angekarrt wurden die Schätze zunächst mit Schiffen nach Panama Stadt und dann auf Tieren über den Dschungelpfad Camino Real bis nach Portobelo – die kürzeste Strecke vom Pazifik zum Atlantik. Noch heute sind Überreste der verschiedenen Befestigungsanlagen zu sehen, mit denen die Spanier den Hafen vor englischen Piraten schützen wollten. Der berüchtigte Freibeuter Sir Francis Drake kam gar im Jahr 1596 auf einem Schiff im Hafen von Portobelo ums Leben.

Die Panama Canal Railway – nicht nur für «Bähnler»

Lange bevor der Panamakanal durch den Urwald getrieben wurde, verband eine Eisenbahn die beiden Ozeane. Im Jahr 1855 wurde die Panama Canal Railway als Güter- und Personenzug eröffnet. Später diente die Bahn als Unterstützung beim Bau des Kanals, verfiel aber in den Jahrzehnten danach. Erst im Jahr 2001 wurde die verfallene Strecke renoviert. Seitdem wird sie für Pendler und Güter genutzt. Für Touristen verkehren zudem historische Züge zwischen Panama Stadt und Colón entlang des Panamakanals. Die Fahrt auf der 76 Kilometer langen Strecke dauert zwar nur eine Stunde, ist für Bahnnostalgiker aber ein absolutes Muss.

Travel Basics

Hinkommen Von Zürich nach Panama Stadt geht es beispielsweise über Madrid mit Iberia. iberia.com

Einreise Zur Einreise genügt ein Reisepass.

Informationen: tourismpanama.com

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