Antarktis – die grosse Stille

Gigantische Eisberge, herzige Pinguine und Wale, die aus den Fluten springen: Die Antarktis ist ein Land, das einem den Verstand raubt. Christians eindrücklichste Fotografien.

Antarktis – die grosse Stille

64° Süd, 63° West: Antarktis. Um 2 Uhr nachts erleuchtet ein milchiges Licht eine unwirkliche Kulisse: Eisberge, die marmorweiss auf pechschwarzem Meer schwimmen. Bahnhofgrosse Ungetüme, die stumm ihrem Schmelztod entgegentreiben.

Die Stille ist absolut – bis zwei Buckelwale aus dem Wasser brechen und Fontänen in den Himmel prusten. Im Antarktissommer wird es nie richtig dunkel. Das verpasst dem Körper eine ungeahnte Energie. So stehe ich mitten in der Nacht im Bug und starre in eine Landschaft, so ursprünglich, als wäre sie gerade gestern erst erschaffen worden. Das sind gefühlsgewaltige Momente.

Das sind meine schönsten Fotografien.

Die roten Schwimmwesten der Zodiakfahren sind die einzigen Farbe in einer Welt aus Schwarz und Weiss.

Die Überreste eines Holzboots zeugen von der Ära der Walfänger in den antarktischen Gewässern vor etwa 100 Jahren. Mit dem Schutz der Wale haben sich auch die Bestände in der Antarktis erholt. Man sieht Finnwale, Orcas und Buckelwale. 

Aufnahmen der Schwanzflosse sind gar nicht so einfach. Diese zeigt sich nämlich nur, wenn der Wal steil nach unten taucht.

Wie ein Philosoph blickt ein Zügelpinguin in die Ferne. Die Pinguine erweichen das Herz – der Gestank ihrer Hinterlassenschaften raubt einem aber den Atem. 

Wer stört unser Nickerchen? 

Einsam.

Das Expeditionsschiff der norwegischen Reederei Hurtigruten ist grösser als andere Schiffe, die in arktischen Gewässer kreuzen dürfen – und dennoch wirkt es verloren, so weit weg von jeglicher Zivilisation.

Unterwegs auf Meereis, unter unseren Füssen kein Land. Plötzlich brach die Scholle auseinander. Mulmiges Gefühl.

Der Mensch ist ein Alien in der erhabenen Landschaft.

Der grösste Künstler ist die Natur. 

Und, Tschüss!

Travel Basics

Hinkommen: Reisen starten entweder in Punta Arenas, Chile, oder in Ushuaia, Argentinien. Es ist sinnvoll, bei einem Reiseveranstalter ein Gesamtpaket mit An- und Abflug zu buchen.

Buchen: Die beschriebene Reise mit der MS Midnatsol von Hurtigruten sowie andere Routen und Schiffe sind beim Schweizer Polarspezialisten Glur Reisen buchbar. 

Reisezeit: Die Antarktis kann im Südsommer besucht werden. Trips werden von November bis etwa März angeboten.

Wetter: Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt. Bei Wind und Regen kann es gefühlt unangenehm kalt werden.

Ausrüstung: In den Koffer gehören Thermokleidung in unterschiedlicher Dicke, wasserdichte Hose, Handschuhe, Mütze, Schal – wie bei einem Skitag. Eine wasserdichte Expeditionsjacke und Thermogummistiefel werden vom Veranstalter gestellt.

Seekrankheit: Die antarktischen Gewässer sind meist ruhig. Auf der Überfahrt kann es zu sehr starkem Seegang kommen. Prophylaktisch sollte man Tabletten gegen Übelkeit dabei haben. Zur Not kann man diese noch an Bord kaufen.

Fitness: Das Ein- und Aussteigen aus den Schlauchboten ist zuweilen schwierig. Eine Grundfitness ist also Voraussetzung. Die Redereien verlangen einen medizinischen Fragebogen, der von einem Arzt bestätig werden muss.

 

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