Wellness pur in der Schweiz

Wärmende Saunagänge, reinigende Tees oder Massagen mit warmen Ölen: Der Winter ist die Zeit fürs Wellnessen. Wir stellen die besten Wohlfühl-Erlebnisse zwischen Rhein und Rhone vor.

Wellness pur in der Schweiz

Mineralbad & Spa Samedan, Engadin

Wenn der Winter Einzug hält, der Nebel über den Landen hängt und an manchen Tagen das Grau regiert, dann sehnt man sich nach kleinen Belohnungen und Verwöhnmomenten: nach einem Tee vor dem Kamin, einer Portion Soulfood oder der Flucht in die Sonne. Oder man gönnt sich eine wohlige Massage. Der Winter ist die Zeit für Wellnessanwendungen und Spa-Besuche – und das geht in Europa nirgends besser als in der Schweiz. Das behaupten jedenfalls die „World Spa Awards“, welche die Schweiz 2024 als «Europe’s Best Spa Destination» auszeichneten. Stimmt: Die Eidgenossenschaft ist gespickt mit Thermalbädern, Wellnesshotels und Spas. Manche blicken auf eine 2000-jährige Geschichte zurück. So wie die Thermen von Leukerbad, in denen es sich schon die Römer gutgehen liessen. Andere sind erst vor wenigen Jahren eröffnet worden, so wie das Mineralbad & Spa Samedan im Engadin aus dem Jahr 2009 – eines der aussergewöhnlichsten Spa-Konzepte der Schweiz. Direkt im Ortskern neben der Kirche im Stil der typischen Engadiner Häuser mit ihren tiefliegenden Fenstern erbaut, ist das Mineralbad ein Mix aus arabischem Hammam und römisch-irischer Badetradition. Auf drei Etagen sind verschiedene Bäder angeordnet, die man vom Keller bis zum Dach nacheinander geniesst – deshalb schmückt man sich hier in Samedan mit dem Label «Erstes vertikales Mineralbad der Schweiz». Man relaxt in badewannenwarmem Wasser, schrubbt sich wie in einem Do-it-yourself-Hammam im Dampfbad mit Peeling-Waschlappen ab und lässt sich im Sprudelbad die Muskeln durchrütteln. Das letzte Becken im senkrechten Bad befindet sich auf der Dachterrasse direkt unterhalb des Kirchturms – unter dem Engadiner Himmel. www.aqua-spa-resorts.ch

Fortyseven, Baden

Der neuste Zugang in der Schweizer Thermal- und Spa-Welt ist das Fortyseven in Baden, das erst im Jahr 2021 seine Tore für Besucher öffnete, nachdem in Baden – nomen est omen – die Badetradition, die schon zu römischen Zeiten bestand, eine längere Pause eingelegt hatte. Ersonnen wurde das Thermalbad vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta. Es soll zwischen Bad, Stadt, Park und Fluss eine Verbindung herstellen. Erreicht wird dies unter anderem durch grosse Fensterfronten zur Limmat hin. Genossen werden kann das Badener Thermalwasser (übrigens das mineralreichste der Schweiz) in unterschiedlicher Wärme in acht Innen- und Aussenbecken. Ein Saunabereich mit elf Räumlichkeiten ergänzt das Wohlfühlprogramm. Eine Besonderheit ist der «Kosmos», der aus den drei Bereichen Mikro-, Meso- und Makrokosmos besteht und sich aus einem Wintergarten, einer Liegemuschel mit Soundinstallation und einem Solebad zusammensetzt. Und warum heisst das neue Badener Thermalbad Fortyseven? Weil das Wasser mit 47 Grad aus dem Boden sprudelt. www.fortyseven.ch

Wintergarten in der Wellness-Therme Fortyseven in Baden.

Foto: Gianni Baumann

Grand Resort Bad Ragaz

Glaubt man den vielen Auszeichnungen in den letzten Jahren, ist das Grand Resort Bad Ragaz die beste Schweizer Adresse zum Wellnessen und Verjüngen. Das Geheimnis ist das Thermalwasser, das mit 36,5 Grad (Körpertemperatur!) aus der Tamina-Schlucht perlt und gerade deswegen besondere Heilwirkungen besitzen soll. Im Mittelalter wurden die Kranken mit Seilen in die Schlucht abgelassen – diese Zeiten sind freilich vorbei. Heute kann man in den mehrere Tausend Quadratmeter grossen Wellnessanlagen des Grand-Hotels und der öffentlichen Tamina Therme relaxen. Übrigens: Im Grand Resort können auch die Geschmacksknospen wellnessen! Insgesamt bringen es die Restaurants des Hotels auf sechs Michelin-Sterne – drei davon gehen allein an Küchenchef Sven Wassmer vom Restaurant Memories. www.resortragaz.ch

Helenabad im Grand Resort Bad Ragaz.

Foto: Shutterstock

Thermalzentrum Les Bains de Lavey

Mit 69 Grad sprudelt das Wasser im Walliser Ort Lavey-les-Bains aus dem Boden – das wärmste der Schweiz. In den drei Becken des Thermalzentrums geniesst man das Thermalwasser allerdings bei 32 bis 36 Grad. Neben einem regulären Saunabereich gibt es im Thermalbad, das an das Grand Hôtel des Bains angeschlossen ist, auch einen orientalischen Bereich mit Dampfbädern und Hammam. www.bains-lavey.ch

Hard-Rock-Massage, Davos

Bei den Sounds von AC/DC oder Metallica entspannen? Was zunächst wie eine verrückte Idee klingt, soll tatsächlich funktionieren – das behaupten zumindest die Hard Rock Hotels, die in ihren Spas das Erlebnis «Rhythm & Motion» anbieten, das erste «immersive, auf Musik ausgerichtete Wellnesserlebnis» der Welt. Mit Bassvibrationen und Treble Beats gehts gegen Verspannungen vor. Vier verschiedene Massagen werden angeboten. Bei «Synchronicity» beispielsweise werden die Massagekniffe an ein Medley aus Oldies und neuen Hits angepasst – da fühlt man sich schon wegen der Erinnerungen an die Songs aus seiner Jugend gut. Das erste Schweizer Hard Rock Hotel befindet sich in Davos. Let’s Rock ’n’ Roll! www.hardrockhotels.com

Nature Spas – in der Badewanne über den See

Im Wald baden, ins Eiswasser springen oder mit Blick auf die Alpen den tibetischen Morgengruss praktizieren: Nebst den traditionellen Wellnesshotels und verschiedenen Mineral- und Thermalbädern hat sich eine gemischte Palette aus alternativen Spa-Erlebnissen etabliert. Das Besondere: Dabei gehts raus in die Natur – auch im Winter. Das wohl «spassigste» dieser Erlebnisse ist der HotTug auf dem Brienzersee, eine schwimmende Badewanne, mit der man auf dem See herumtuckert und beim «Bädele» auch gleich noch die eindrückliche Bergwelt geniessen kann. Das offene Böötli, das man ohne Fahrausweis steuern darf, ist mit warmem Wasser gefüllt, das man mit Holz nachgeheizt werden kann. Wer eine Abkühlung braucht, nimmt die Leiter in den Brienzersee. www.pirate-bay.ch

Der HotTug, die schwimmende Badewanne Brienzersee.

Foto: Shutterstock

 

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