Den Geschmack der US-Südstaaten auf dem Teller

Die Sommerferien sind bei vielen bereits vorbei. Wir holen das Sommerfeeling nach Hause und zwar auf den Teller. Unsere Gastautorin Megan empfiehlt aus ihrer Heimat Georgia ein Peach Cobbler, eine süsse Sommer-Verführung aus Pfirsich und Biskuitteig.

Den Geschmack der US-Südstaaten auf dem Teller

Die Aromen des Sommers

Nichts schmeckt für mich so sehr nach den Freuden des Südstaaten-Sommers wie ein Peach Cobbler, diese süsse Verführung aus Pfirsichen und Biskuitteig. Das Dessert wird bei uns zu Hause im Bundesstaat Georgia zum Grillieren, bei Familientreffen oder schlicht im Alltag serviert und zählt in der Pfirsich-Saison zu den beliebtesten Leckereien im gesamten Südosten der USA. Georgia trägt nämlich nicht ohne Stolz den Übernamen «The Peach State»: Der Anbau von Pfirsichen hat hier eine lange Tradition. Im Jahr 1995 wurde der Pfirsich sogar zur Staatsfrucht erhoben und in der Bundeshauptstadt tragen 71 Strassen den Namen «Peachtree». Da stört es uns auch nicht, dass mittlerweile Kalifornien die meisten Pfirsiche in Amerika produziert.

Im Mai und Juni quellen die vielen Bauernmärkte mit Pfirsichsorten wie der «Spring Prince», der «June Flame» oder der «Belle of Georgia» über. Meine persönliche Lieblingssorte sind allerdings die O’Henry-Pfirsiche, die im Spätsommer reifen und bei uns als «pfirsichste aller Pfirsiche» bekannt sind. Ein Peach Cobbler mit O’Henrys ist einfach himmlisch – auch wenn das Dessert keine Augenweide ist. Optisch jedenfalls kann ein Cobbler nicht mit einem dekorierten Kuchen oder einem eleganten französischen Gebäck mithalten. Denn der Peach Cobbler ist ein Mischwesen: nicht ganz Torte, nicht wirklich Kuchen. Schlussendlich ist das Dessert ein Berg reifer, gelb-oranger Pfirsiche, die mit einem weichen, leicht gesüssten Teig belegt sind. Das Ergebnis ist ein süss-säuerliches «Durcheinander» aus saftigen Pfirsichen und Butterkeks-Topping, das nach Sonnenschein und langen Sommerabenden schmeckt.

Rezept Peach Cobbler

Zutaten

 

für 6 Portionen

2 kg frische reife Pfirsiche

2 EL Zitronensaft

5 EL Zucker

3 EL Maisstärke

½ TL Muskatnuss

Für den Biskuitteig

1¾ Tassen weisses Mehl

1½ TL Backpulver

¼ TL Natron

½ TL Salz

5 EL Zucker (plus 1 EL zum Darüberstreuen am Ende)

5 EL kalte Butter, in erbsengrosse Stücke zerteilt

⅔ Tasse Buttermilch

1 TL Vanillekonzentrat

Gericht aus dem Bundesstaat Georgia in den USA

Foto: Shutterstock

Zubereitung

  • Backofen auf 190 Grad vorheizen. Auflaufform einfetten.
  • Pfirsiche zubereiten: In einer grossen Schüssel Zitronensaft, 5 EL Zucker, Speisestärke und Muskatnuss vermischen. Pfirsiche schälen, in etwa 1 cm breite Scheiben schneiden und in die Schüssel geben. Mischen.
  • Teig zubereiten: In einer mittelgrossen Schüssel Mehl, Backpulver, Natron, Salz und 5 EL Zucker mit einer Gabel umrühren. Gehackte Butter hinzufügen, die Butter mit den Fingern in die Mehlmischung einarbeiten und alles zerkrümeln, bis der Teig die Konsistenz von grobem Maisgriess hat. Buttermilch und Vanille zugeben und schnell verrühren. Ein paar kleine Klumpen sind nicht schlimm!
  • Pfirsiche in die gebutterte Backform geben. Den Teig auf die Pfirsiche legen. Nicht verstreichen oder umrühren – die «Kekskleckse» dehnen sich beim Backen aus!
  • 1 EL Zucker darüberstreuen. 45 Minuten backen, bis der Pfirsichsaft an den Rändern sprudelt und der Teig goldbraun ist.
  • Mit einer Kugel Vanilleglace oder Rahm geniessen!

Tipp: Verwenden Sie nur gelbe Pfirsiche und keine weissen, ausserdem müssen die Früchte vollständig reif sein. Nehmen Sie die besten Pfirsiche, die Sie finden können – es braucht für diese Leckerei die intensiven Aromen des Sommers. Übrigens können Sie jede Art von Obst verwenden, um einen Cobbler zuzubereiten: Heidelbeer-Pfirsich, Sauerkirsche und Brombeere liebe ich ebenfalls. Und als besonderer Clou kommt noch eine Kugel Vanilleglace obendrauf. Mmmmmmh!

Der Ursprung der Cobbler liegt in den britisch-amerikanischen Kolonien, wo die Menschen über offenen Herden kochten. Obst-Cobbler waren bereits in den frühen 1800er Jahren alltäglich, als Pioniere und Siedler, die nach Westen zogen, sie in gusseisernen Töpfen über offenen Lagerfeuern backten, wobei sie geerntete oder eingemachte Früchte und übriggebliebenen Keksteig verwendeten. Und da Pfirsiche in der Hitze des Südens prächtig gediehen, wurde der Peach Cobbler zum Kult-Dessert der Südstaaten. Und schliesslich zu meinem Favoriten.

Woher kommt der Name «Cobbler»?

Das Wort Cobbler kann im Englischen mehrere Bedeutungen haben. Unter anderem werden Schuster in etwas veraltetem Englisch als Cobbler bezeichnet. Heisst dieses herrliche Dessert vielleicht deswegen so, weil man alle Zutaten irgendwie «zusammengeschustert» hat? Oder liegt es am Biskuitteig auf den Früchten, der aussieht wie «cobblestones», Kopfsteinpflaster? Woher auch immer der Name kommt, ein Peach Cobbler ist das köstlichste Sommerdessert, das ich kenne.

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