Den Frühling auf dem Teller

Ostern ist ein Fest, bei dem sich vielfältige Sitten und Bräuche miteinander verbinden – was sich auch in der Vielfalt der traditionellen Leckereien widerspiegelt, die während der Osterfeierlichkeiten in den verschiedenen Ländern serviert werden. Wir haben uns die Torta Pasqualina etwas näher angeschaut.

Den Frühling auf dem Teller

In der Osterwoche erinnert man sich im christlichen Glauben an die Kreuzigung Jesu und seine Auferstehung am Ostersonntag. Als Vorbereitung auf dieses zentrale Fest entstand die vierzigtägige Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und am Ostersonntag endet. Zu den christlichen Symbolen gehören unter anderem das Osterlamm und Kuchen in Lammform, da Jesus in der Bibel als Opferlamm beschrieben wird. Doch wie passen das Ei und der Osterhase dazu? Das Ei steht in vielen Kulturen für Leben und Neubeginn – eine passende Symbolik für ein Fest, das die Auferstehung feiert und in die Zeit des Frühlingsanfangs fällt. Der Hase wiederum ist eines der ersten Tiere, das im Jahr Nachwuchs bekommt, und gilt daher ebenfalls als Zeichen für einen Neubeginn. Zudem trägt Ostern durch seinen Termin nach der Tag- und Nachtgleiche im März auch Züge eines Frühlingsfestes.

Und all diese Symbolik finden sich in der Torta Pasqualina, die man aus Italien und interessanterweise aus dem fernen Argentinien kennt. Mit dem Spinat, einer der ersten Gemüse, die in unseren Breiten wachsen, kommt der Frühling in die Tart, herrlich saftig und aromatisch. Das Ei symbolisiert Ostern und liefert gleichzeitig einen Proteinschub – den man nach der Fastenzeit auch gut gebrauchen kann.

Leckere Torta Pasqualina.

Foto: Shutterstock

Die Fastenzeit hat ebenso wie das Osterfest zur Erfindung neuer Leckereien geführt. Weil in den strengen mittelalterlichen Zeiten vieles während der 40 Tage verboten war, wurden die Menschen kreativ. Allen voran die Mönche. So versteckten Mönche im schwäbischen Kloster Maulbronn verbotenes Fleisch in Teigtaschen und erfanden dabei die Maultaschen. Und angeblich waren es die Paulaner-Mönche aus München, die ein besonders starkes und malziges Bier brauten, um bei Kräften zu bleiben. Zur Genehmigung von oberster Stelle schickten sie das Fastenbier zum Papst nach Rom. Als das Fass allerdings in Rom ankam, war das Bier derart sauer, dass der Papst den Genuss genehmigte – und noch heute freut man sich in ganz Bayern an der Starkbier-Zeit. Ein Paulaner Fastenbier passt übrigens auch zur Torta Pasqualina. Und natürlich ein guter Rotwein. 

Torta Pasqualina – wenn Italien auf Argentinien trifft

Rezept zum Nachbacken

Teig

500 g Weissmehl

½ Teelöffel Salz

6 EL Olivenöl

250 ml Wasser

 

Füllung

1 kg Blattspinat (alternativ Mangold)
2 Knoblauchzehen (nach belieben)
1 Zwiebel
1 Majoranzweig
30 g Butter
500 g Ricotta
50 g Parmesan (gerieben)
8 Eier
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung

1. Zutaten für den Teig so lange kneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. 1 Stunde zugedeckt ruhen
   lassen.

2. Spinat mit Majoran, Zwiebel und Knoblauch dämpfen bis gar. Danach mit einem Messer grob hacken
    und 2 verquirlte Eier, den Ricotta und Parmesan dazugeben. Gut verrühren und würzen.

3. Teig in vier Kugeln teilen. Kreisrund ausrollen (2 etwas grösser als Form). Alle Teigböden mit Öl
    bestreichen. Die beiden grösseren in die Form geben und Wände ebenfalls auskleiden.

4. Spinatfüllung in die Form geben. In 6 Dellen die restlichen Eier geben. Darauf achten, dass die Eidotter
    ganz bleiben. Mit den beiden restlichen Teig-Rondellen belegen.

5. Bei 200 Grad etwa 1 Stunde backen.

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